Trifluridin

Der Wirkstoff Trifluridin wurde ursprünglich als Herpesmittel eingeführt und wird auch bis heute in Augentropfen gegen Herpesinfektionen der Augen angewendet.

Trifluridin

Anwendung

Seit Mai 2016 ist Trifluridin in Kombination mit Tipiracil (Handelsname Lonsurf) für ein ganz anderes Anwendungsgebiet zugelassen: als Zytostatikum gegen metastasierten Dick- und Mastdarmkrebs für stark vorbehandelte Patienten.

Wirkmechanismus

Trifluridin gehört zur Wirkstoffgruppe der antineoplastischen Nukleosid-Analoga. Der Wirkstoff schleust sich in die DNA der Krebszellen ein und bewirkt so den Zelltod. Dieses Potenzial von Trifluridin ist der Pharmazie schon seit den 50iger Jahren bekannt. Bislang war eine orale Anwendung aber nicht sinnvoll, weil der Wirkstoff sehr schnell durch das Enzym Thymidin-Phosphorylase abgebaut wird. Mit der Kombination Trifluridin und Tipiracil ist die orale Gabe nun möglich, da Tipiracil die Thymidin-Phosphorylase hemmt und Trifluridin so länger seine Wirkung entfalten kann.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Trifluridin bei äußerlicher Anwendung in Augentropfen beschränken sich meist auf vorübergehende gering ausgeprägte Rötungen, Brennen, Tränenfluss und Juckreiz.
Nebenwirkungen der Einnahme Trifluridin sind unter anderem Blutarmut (Anämie) und Blutbildveränderungen wie Neutropenie und Thrombozytopenie. Daneben verursacht der Wirkstoff vor allem Magen-Darm-Beschwerden, Geschmacksstörungen und Haarausfall.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
296.2 g·mol-1
Autor:
Stand:
15.12.2016
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