Clotrimazol
Clotrimazol ist ein Breitbandantimykotikum zur topischen Anwendung bei Pilzinfektionen wie Hautpilz oder Vaginalpilz.
Clotrimazol: Übersicht

Anwendung
Clotrimazol wird bei Pilzinfektionen der Haut angewendet. Es kommt meist in Form von Cremes insbesondere bei Fußpilz sowie in Form von Vaginalzäpfchen und Cremes bei Pilzinfektionen der Scheide (meist Candida-Vulvitis) zum Einsatz.
Wirkmechanismus
Clotrimazol ist ein Imidazol-Derivat und hemmt bei Pilzen die Ergosterolsynthese. Dies führt zu Aufbau- und Funktionsstörungen der Zellmembran und die Vermehrung der Pilze wird inhibiert. Clotrimazol bindet zudem direkt an Phospholipide in der Zellmembran, was zu Störungen der Membranstruktur und Änderung der Membranpermeabilität führt.
Die Wirkung ist primär fungistatisch, abhängig von der Clotrimazol-Konzentration am Wirkort auch fungizid. In vitro ist die Wirkung auf proliferierende Pilzelemente begrenzt, Pilzsporen sind nur wenig empfindlich.
Das antimykotische Wirkungsspektrum von Clotrimazol ist breit und umfasst Dermatophyten, Hefepilze (Sprosspilze), Schimmelpilze und dimorphe Pilze. Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol auch die Vermehrung gram-positiver (Streptokokken/Staphylokokken/ Gardnerella vaginalis) und gram-negativer (Bacteroides) Mikroorganismen.
Es sind fast keine signifikanten Resistenzen von klinisch relevanten Pilzen gegen Clotrimazol bekannt.
Pharmakokinetik
Clotrimazol wird von intakter oder entzündeter Haut nur in geringem Ausmaß (3-10 %) resorbiert. In der Leber erfolgt eine rasche Metabolisierung in pharmakologisch inaktive Metaboliten und die resultierenden Plasmaspitzenkonzentrationen betragen weniger als 10 ng/ml. Systemische Effekte bzw. Nebenwirkungen sind daher bei topischer Anwendung von Clotrimazol unwahrscheinlich.
Dosierung
Cremes und Lösungen
Clotrimazol in Form von Cremes und Lösungen wird zwei- bis dreimal täglich angewendet. Die Behandlungsdauer sollte nicht unter 4 Wochen liegen. Bei Fußpilz sollte die Behandlung 2 Wochen über das Verschwinden der Beschwerden hinaus erfolgen.
Vaginalcreme und Vaginaltabletten
Die Dosierung bei der vaginalen Anwendung von Clotrimazol ist 1 x täglich 100 mg/1% für 6 Tage oder 1 x täglch 200 mg/1% bzw. 2% für 3 Tage. Außerdem ist auch eine 1-Tages-Therapie mit 500 mg/1% möglich.
Nebenwirkungen
Kontaktallergische Reaktionen können sich auch über das Kontaktareal hinaus (so genannte Streureaktionen) manifestieren und äußern sich durch Juckreiz, Rötung, Bläschen.
Im Folgenden sind die Nebenwirkungen von Clotrimazol nach ihrer Häufigkeit aufgelistet:
Selten:
- Hautreizungen (z.B. Brennen, Stechen).
Sehr selten:
- allergische Dermatitis.
Nicht bekannt:
- allergische Reaktionen (Nesselsucht, Hypotonie, Atemnot, Ohnmacht)
- Juckreiz, Brennen, Hautrötung, Hautreizung, Hautausschlag,
- genitale Hautablösungen, Ödeme,
- Unbehagen, Beckenschmerzen, Vaginalblutungen
- Unterleibsschmerzen.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von vaginal appliziertem Clotrimazol und oralem Tacrolimus (FK-506 Immunsuppressivum) kann zu einem Anstieg des Tacrolimus- und gleichermaßen Sirolimus-Plasmaspiegels führen. Patienten sollten sorgfältig auf Symptome einer Überdosierung von Tacrolimus oder Sirolimus überwacht werden (evtl. auch Bestimmung des Plasmaspiegels).
Die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin) wird durch Clotrimazol vermindert.
Schwangerschaft/Stillzeit
- Clotrimazol kann während der Schwangerschaft angewendet werden, jedoch nur unter ärztlicher Kontrolle. Vorsicht ist insbesondere im ersten Trimenon geboten, da ein erhöhtes Spontan-Abort-Risiko möglich ist.
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Die Daten von mehreren Tausend exponierten Schwangeren zeigten keine Nebenwirkungen von Clotrimazol auf die Schwangerschaft und die Gesundheit des Feten/Neugeborenen. Untersuchungen an Tieren zeigten keine direkt oder indirekt schädlichen Auswirkungen bezüglich Schwangerschaft, embryonaler/fetaler Entwicklung, Entbindung oder postnataler Entwicklung.
- Clotrimazol-haltige Cremes können während der Stillzeit angewendet werden. Es darf jedoch keine Anwendung von Clotrimazol im Bereich der laktierenden Mamma erfolgen.
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Bei vaginaler Anwendung sowie der Anwendung im Bereich der Schamlippen ist die systemische Resorption gering, so dass die Anwendung während der Stillzeit kein Risiko für den Säugling birgt. Es sollte jedoch während der Stillzeit nur nach ärztlicher Anleitung angewendet werden.
- Studien am Menschen zum Einfluss von Clotrimazol auf die Fertilität liegen nicht vor. Tierexperimentelle Studien haben keinen Effekt des Arzneimittels auf die Fertilität gezeigt.
Verkehrstüchtigkeit
Clotrimazol hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Weitere Details zu diesem Wirkstoff können Sie der Fachinformation entnehmen.
Wirkstoff-Informationen
Quelle zur Dosierung: Framm et al.: Arzneimittelprofile für die Kitteltasche, 6. Auflage, Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart
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