COVID-19 auf der Haut

Bei Infektionen mit COVID-19 kommt es gelegentlich auch zu Hautsymptomen. Während morbiliforme und urtikarielle Ausschläge meist wieder schnell verschwinden, können papulosquamöse und Frostbeulen-ähnliche Effloreszenzen länger persistieren.

Coronavirus

Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie sind bei Infizierten auch immer wieder Hautsymptome berichtet worden. Doch welche Läsionen treten bei den Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion zusätzlich zu den respiratorischen Symptomen auf? Und wie lange halten diese an?

Register zu COVID-19 plus Hautsymptome

Um diese Fragen zu beantworten, haben Wissenschaftler unter Federführung der Harvard Medical School (Boston, Massachusetts, USA) in Zusammenarbeit mit der International League of Dermatological Societies und der American Academy of Dermatology ein internationales Register für dermatologische Manifestationen von COVID-19 eingerichtet.

Dauer der Effloreszenzen

In die jetzt vorliegende Analyse flossen Daten zu COVID-19-Patieten mit Hautsymptomen ein, die zwischen April und Oktober 2020 gemeldet wurden. Bei der Auswertung wurde auch besonderes Augenmerk auf die Dauer der Symptome seit Beginn der Erkrankung gelegt. Die US-Forscher definierten Langzeitpatienten als solche, deren dermatologische Anzeichen von COVID-19 länger als 60 Tage andauerten. Des Weiteren unterschieden die Wissenschaftler zwischen Patienten, bei denen nur die COVID-19-Infektion als solche gemeldet wurde und denen für die  COVID-19 bestätigende Labordaten vorlagen. Insgesamt wurden 1.030 Gesamtfälle – davon 331 immunologisch bestätigte COVID-19-Fälle – mit dermatologischen Manifestationen aus 41 Ländern an das Register gemeldet. Bei 234 Patienten, davon 96 laborbestätigte Fälle, lagen Daten zur Dauer der dermatologischen Symptome vor.

Im Schnitt zwei Wochen Ausschlag

Bei der Analyse dieser Daten ergab sich, dass die mediane Dauer der Hautsymptome 13 Tage für alle Patienten betrug und 7 Tage  für die Untergruppe der Patienten mit laborbestätigter Erkrankung.

Ähnelten die Effloreszenzen eher einer Masernerkrankung, dauerten sie im Mittel 7 Tage, bildeten sich Quaddeln, blieben diese den Patienten im Durchschnitt 4 Tage erhalten. Papulosquamöse Eruptionen dauerten bei laborbestätigten Fällen 20 Tage. Hier wurde auch ein Ausreißer registriert, der 70 Tage mit dem Ausschlag zu kämpfen hatte.

Frostbeulen können lange bleiben

Frostbeulen entwickelten 103 der Patienten, die im Median 15 Tage andauerten. Sieben aus dieser Gruppe waren als Langzeitpatienten klassifiziert worden, mit einer Perniodauer von mehr als 60 Tagen. Ein Patient litt sogar 133 Tage an seinen Frostbeulen.

Persistierende Entzündung?

Die Studienautoren schließen aus ihrer Analyse, dass es eine bisher nicht beachtete Untergruppe von COVID-19-Patienten gibt: diejenigen mit langanhaltenden dermatologischen Symptomen. Dies weise auf persistierende Entzündungen hin, selbst bei Patienten, die anfänglich einen relativ milden COVID-19-Verlauf hatten.

Autor:
Stand:
14.04.2021
Quelle:
  1. McMahon DE et al. (2021):  COVID in the skin: a registry analysis of COVID-19 dermatological duration. Lancet Infect Dis. 2021;21(3):313-314. doi: 10.1016/S1473-3099(20)30986-5. PMID: 33460566
  • Teilen
  • Teilen
  • Teilen
  • Drucken
  • Senden

Anzeige