
In den vergangenen Jahrzehnten ist zunehmend klar geworden, dass die Genetik allein das Risiko für die Entwicklung von Allergien nicht erklärt. Offenbar spielen Umweltfaktoren – auch die Umweltexposition vor der und während der Geburt – eine Rolle. Sie können ein erhöhtes oder verringertes Risiko für Allergien programmieren.
Pränatales Wachstum und Allergie-Risiko
Ob auch das Geburtsgewicht ein Risikomarker für die Entwicklung von Allergien im Kindesalter sein kann, wollten australische Forscher untersuchen. Mit der Fragestellung, ob das pränatale Wachstum die Anfälligkeit für Allergien beeinflusst, screenten sie 1869 Studien, aus denen sie 42 selektierten und analysierten.
Risikosteigerung wenn ein Kilo mehr auf der Baby-Waage
Eine Zunahme des Geburtsgewichts um 1 kg ist mit einem um 44% größeren Risiko für Nahrungsmittelallergien in der Kindheit (Odds Ratio [OR]: 1,44; 95%-KI: 1,04 - 1,99; p = 0,001) verbunden.
Ebenso steigt das Risiko für allergische Dermatitis im weiteren Leben des Kindes um 17% an, wenn es ein Kilogramm schwerer ist als die Vergleichsgruppe (OR: 1,17; 95%-KI: 1,04 - 1,32; p = 0,008).
Dermatitis-Risiko steigt um ein Drittel
Noch größer ist das Risiko für eine allergische Dermatitis wenn man nur die ersten zwei Lebensjahre betrachtet: Wiegt hier ein Kind 3,5 kg liegt sein Risiko eine allergische Dermatitis zu entwickeln um 34% höher im Vergleich zu Kindern, die bei der Geburt 2,5 kg gewogen haben (OR: 1,34; 95%-KI: 1,08 - 1,68; p = 0,009).
Im Hinblick auf das Risiko für eine allergische Rhinitis konnte keine Assoziation mit dem Geburtsgewicht festgestellt werden.
Schützt geringes fötales Wachstum vor Allergien?
Im Umkehrschluss bedeuten diese Ergebnisse, dass ein eingeschränktes fötales Wachstum vor einigen allergischen Krankheiten schützen könnte, so die australischen Wissenschaftler.