
Wenn’s am Fuß juckt, denken Laien in erster Linie an Fußpilz. Das gilt auch für Dermatologen, die allerdings etwas genauer hinschauen: Liegt der Juckreiz nicht zwischen den Zehen, sondern eher auf dem Fußrücken und zeigen sich eine trockene Schuppung sowie Lichenifikation und eventuelle Bläschen, ist zwar eine Dermatophytenmykose nicht ausgeschlossen, aber ein Kontaktekzem wahrscheinlicher.
Hip: barfuß im Schuh
Der Verdacht, dass eine Allergie hinter den Effloreszenzen steckt, wird noch dadurch erhärtet, wenn der Patient erzählt, dass er seine Lederschuhe ohne Strümpfe trägt.
Schuhe ohne Strümpfe – das ist hip. Doch Schweiß und Talg lösen Salze, die bei der Lederverarbeitung, verwendet werden, aus dem Schuh. Die üblichen verdächtigen Allergene sind hier Chrom- und Kobaltsalze.
Höhere Kobalt-Konzentration im Patchtest
Wie Professor Dr. Hans Merk von der RWTH Aachen berichtet, werden heutzutage isolierte Kobaltsensibilisierungen häufiger beobachtet als in früheren Zeiten. Wie eine aktuelle Studie bestätigt, liegt das daran, dass früher in den Epikutantests Kobaltchlorid nur in einer 0,5%igen Konzentration verwendet wurde und damit nicht sensitiv genug war. Heute testet man mit einer höheren Kobaltchlorid-Konzentration von 1% im Vehikel (1).
Lederhosenekzem nicht zu erwarten
Merk weist auch darauf hin, dass solche Kontaktekzeme nicht nur über die Schuhe, sondern auch durch andere Kleidungsstücke aus Leder hervorgerufen werden können – allerdings eher selten, da bei Handschuhen oder Lederhosen ein solch enger Hautkontakt mit Schweißbildung meist nicht besteht. Auch durch Kontakt mit Ledermöbeln sei eine allergische Hautreaktion sehr unwahrscheinlich.
Merk rät Patienten mit Sensibilisierung auf Kobalt beim Schuhkauf darauf zu achten, dass sie nur kobaltfreies Leder an die Füße bekommen.