
Angesichts zweideutiger Ergebnisse in Bezug auf das Gesamtüberleben (OS) für Patienten mit mehreren primären Melanomen (MPMs) im Vergleich zu Patienten mit einzelnen primären Melanomen (SPMs) in früheren Berichten versuchten die Autoren anhand ihrer eigenen Patienten zu bestimmen, ob sich das OS zwischen diesen beiden Kohorten in ihrem Zentrum unterscheidet. Sie nahmen dazu Daten des University of Pittsburgh Melanoma and Skin Cancer Program Biospecimen Repository (UPCI-96-99-Datenbank).
Sekundäres Ziel war die Bewertung der Unterschiede im rezidivfreien Überleben (RFS). Bei einer Untergruppe von Patienten wurde ein Transkriptom-Profiling von peripheren mononukleären Blutzellen durchgeführt, um krankheitsassoziierte Gene von Interesse zu bewerten.
Methoden
Diese retrospektive fallkontrollierte Studie umfasste Patienten mit MPMs und alters-, geschlechts- und stadienangepasste Kontrollen mit SPMs im Verhältnis 1:1. Cox-Regressionsmodelle wurden verwendet, um die Wirkung des Vorhandenseins von MPMs auf Tod und Rezidiv zu bewerten. Das NanoString PanCancer Immune Profiling wurde verwendet, um den Immunstatus des peripheren Blutes bei Patienten zu beurteilen.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 320 Patienten ausgewertet. Das mittlere Patientenalter betrug 47 Jahre; 43,8 % waren männlich. Patienten mit MPM hatten ein schlechteres RFS und OS (p = 0,023 bzw. p = 0,0019). Das Vorliegen von MPMs war mit einem erhöhten Sterberisiko (Hazard Ratio [HR], 4,52, P = 0,0006) und einem erhöhten Risiko eines Wiederauftretens der Krankheit (HR 2,17; P = 0,004) nach Anpassung an Alter, Geschlecht, und Bühne. Der Grad an tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TILs) war zwischen dem ersten Melanom von MPMs und SPMs unterschiedlich. Die Expression von CXCL6 und FOXJ1 war in peripheren mononukleären Blutzellen von Patienten mit MPMs erhöht.
Fazit
Die Patienten mit mehreren Melanomen hatten schlechtere Überlebenszeiten: Bei ihnen kam es häufiger zu einem Rückfall, und ihr Gesamtüberleben war kürzer als das der Kontrollpersonen. Das Vorkommen mehrerer Melanome war in der Analyse mit einem höheren Rückfall- und Sterberisiko verbunden. Es wurden auch immunologische Unterschiede beobachtet, einschließlich des TIL-Gehalts und der Expression von CXCL6/FOXJ1 im Blut der Patienten. Dies müsse, so die Studienautoren, in Zukunft weiter Forschungsgegenstand sein.