
Im Kindergartenalter klagen die Kleinen häufig über Bauchschmerzen. Ob sich da allerdings eine akute Blinddarmentzündung anbahnt, ist in diesem Alter oft nicht so einfach zu diagnostizieren. Denn der Prozess verläuft in dieser Altersgruppe häufig nicht nach dem klassischen Muster − vom Bauchnabel ausgehende Schmerzen, die sich in den rechten Unterbauch verlagern schieben und bei Bewegung stärker werden – häufig kommen noch Übelkeit und Fieber hinzu. Zudem sind die Kinder meist nicht in der Lage, die Veränderungen genau zu beschreiben. Und auch der klassische Loslass-Schmerz ist oft nicht eindeutig zu provozieren.
85 Kinder mit Appendizitis-Verdacht
Wie man bei den Kindern einer akuten Appendizitis dennoch differentialdiagnostisch schnell auf die Spur kommen kann, wollten spanische Kinderchirurgen herausfinden. Unter der Leitung von Dr. Marcos Prada‐Arias an der Universität Vigo (Spanien) untersuchten die Wissenschaftler 85 Kinder unter sechs Jahren, die wegen unklarer Bauchbeschwerden in die pädiatrische Notaufnahme gekommen waren. Bei 55 dieser Kinder stellten die Ärzte die Diagnose „akute Appendizitis“ (die sich bei der Behandlung auch bestätigte), bei 27 hatten die unspezifischen Bauchschmerzen eine andere Ursache.
Sonografie bei CRP > 34 mg/L
Bei der Analyse der verschiedenen Untersuchungsmethoden stellte sich heraus, dass bei den Laborwerten ein CRP (C-reaktives Protein)-Wert über 34 mg/L die höchste Aussagekraft hatte (odds ratio 9,8). Zusammen mit einer abdominellen Ultraschalluntersuchung ließ sich in allen 55 Fällen die Appendizitis sicher diagnostizieren.
Daher empfehlen die spanischen Kinderchirurgen bei Vorschul-Kindern mit anhaltendem (ca. 12 Stunden) deutlichen Spannungsgefühlen oder Schmerzen im rechten unteren Quadranten des Abdomens, den CRP-Wert zu bestimmen. Liegt dieser über 34 mg/L sollte eine Ultraschalluntersuchung erfolgen.
Dies ist bei Patienten im Vorschulalter die schnellste und zuverlässigste Methode, eine Appendizitis festzustellen oder auszuschließen.