
Anspruchsberechtigte werden über die Barmer-App benachrichtigt und zur Früherkennung eingeladen. Über einen Link kann ein immunologischer Stuhltest für zu Hause angefordert werden, der anschließend kostenlos zur Auswertung in ein Labor verschickt werden kann.
Test bereits ab einem Alter von 40 Jahren möglich
Den Test können Barmer-Versicherte bereits im Alter ab 40 Jahren durchführen. Gesetzlich ist er erst ab 50 Jahren vorgesehen. „Mit unserer Online-Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung schaffen wir ein niedrigschwelliges Angebot, um die Teilnehmerzahl möglichst zu verdreifachen. Das wird Leben retten“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.
In Deutschland erkrankten jedes Jahr circa 33.000 Männer und etwa 26.000 Frauen an Darmkrebs, wovon rund 25.000 Betroffene verstürben. Diese Werte könnten durch einen erleichterten Zugang zur Darmkrebsfrüherkennung signifikant gesenkt werden. Schließlich hätten im Jahr 2019 nur 5,9 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen und 3,6 Prozent der Männer zum Beispiel einen Stuhltest vornehmen lassen.
Niedrigschwelliger Zugang für Versicherte
Darmkrebs sei gut heilbar, wenn er früh erkannt werde, deshlab sei ein möglichst einfacher Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen von Vorteil, so Barmer-Vorstandsvorsitzender Straub. Vor diesem Hintergrund wirbt auch die Stiftung LebensBlicke für eine umfassende Darmkrebsfrüherkennung und begrüßt den Schritt in die digitale Prävention ganz ausdrücklich. „Gerade in der Corona-Pandemie mögen viele Menschen bei der Darmkrebsvorsorge zurückhaltend gewesen sein, aus Sorge vor einer COVID-19-Infektion. Diese Angst ist unbegründet, weil Kliniken und Arztpraxen wegen hoher Hygienevorschriften keine Infektionsherde sind“, sagt Prof. Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, die sich seit Jahren für die Darmkrebsfrüherkennung einsetzt. „Das Online-Angebot der Barmer ist ein wichtiger ergänzender Baustein. Es gestaltet den Zugang zur Krebsfrüherkennung noch einfacher und nimmt den Betroffenen gerade auch in Corona-Zeiten mögliche Ängste, selbst wenn diese sich als unbegründet herausstellten“, so Riemann.
Barmer-Versicherte werden über App eingeladen
Ab sofort werden bis zu 25.000 Barmer-Versicherte pro Woche zur Darmkrebsfrüherkennung eingeladen. Es handelt sich um Personen ab 40 Jahren, die noch keine Untersuchung hatten, sowie Menschen ab 50 Jahren im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Früherkennungsintervalle.
Der Stuhltest ist für Frauen und Männer ab 50 Jahren jährlich und ab 55 Jahren im 24-Monatsrhythmus möglich, sofern in den zehn Jahren zuvor keine Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme erfolgt sei.
Anforderung des Tests auch über Homepage möglich
Alternativ könnten Barmer-Versicherte den Darmkrebstest neben der Kassen-App auch über die Barmer-Homepage anfordern. „Bei der Darmkrebsfrüherkennung setzen wir auf einen unkomplizierten Zugang zum Test. Je einfacher dieser ist, desto besser“, sagt Straub. Natürlich bleibe die Kontaktaufnahme zur Hausärztin oder zum Hausarzt weiterhin bestehen.
Den Test gibt es unter: www.barmer.de/darmkrebsfrueherkennung