
Seit 2004 hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) den gesetzlichen Auftrag, Vor- und Nachteile von medizinischen Verfahren zu bewerten, also zum Beispiel verschiedene Arzneimittel oder Operationsverfahren untereinander zu vergleichen und fachlich unabhängige Informationen und Gutachten zur Verfügung zu stellen.
Die Patienteninformation zur interstitiellen Low-Dose-Rate (LDR) Brachytherapie beim lokal begrenzten Prostatakarzinom soll Männern dabei helfen, die Vor- und Nachteile der interstitiellen LDR-Brachytherapie im Vergleich zu anderen Behandlungen abzuwägen. Sie stellt die interstitielle LDR-Brachytherapie im Kontext folgender Alternativen dar:
- perkutane Strahlentherapie
- radikale Prostatektomie
- aktive Überwachung
Dabei wird für die jeweiligen Behandlungsoptionen informiert über die:
- Vor- und Nachteile
- Prognose des lokal begrenzten Prostatakarzinoms mit niedrigem Risikoprofil
- entscheidungsrelevanten Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand
- Krankheitsverläufe
- Nebenwirkungsprofile
- Auswirkungen auf den Alltag und die Lebensqualität
Darüber hinaus wird auf die Möglichkeit der urologischen und strahlentherapeutischen Beratung des Patienten hingewiesen.
Das IQWiG publiziert alle Ergebnisse auf seinen Webseiten und richtet sich damit sowohl an Fachleute als auch direkt an Bürgerinnen und Bürger. Es stellt Wissen zur Verfügung, das es allen Beteiligten im Gesundheitswesen ermöglichen soll, informierte Entscheidungen über Untersuchungen und Behandlungen zu treffen.
Die Nutzertestung zeigt, dass die Patienteninformation ihr Ziel erreichen kann. Die Patienteninformation soll das ärztliche, ergebnisoffene Beratungsgespräch unterstützen und gezielt im Rahmen einer partizipativen Entscheidungsfindung eingesetzt werden.