Coronavirus und Asthma-Patienten: Cortison nicht absetzen!

Lungenfachgesellschaften weisen darauf hin, dass Asthmatiker die Therapie mit inhalierbaren Steroiden vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Epidemie nicht abbrechen sollen. Grund der Verunsicherung sind Spekulationen, ob Cortison-basierte Arzneimittel eine Infektion mit SARS-CoV-2 begünstigen.

Asthmaspray

Hintergrund

„Aktuell finden sich Stimmen, die die Therapie mit inhalierbaren Steroiden (ICS) – das Kern-Element der Asthma-Therapie – vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Epidemie in Frage stellen“, so die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in einer Stellungnahme. Grund für die Unsicherheit sei unter anderem die Aussage des Virologen Prof. Dr. med. Christian Drosten, dass Asthma-Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen sollten, ein auf Cortison basierendes Asthma-Medikament durch ein Medikament zu ersetzen, dass das Immunsystem weniger angreife.

Ein Abbruch kann das Asthma in bedrohlicher Weise verschlechtern

Die DGP bezieht nun ganz klar Stellung und appelliert an Ärzte sowie Patienten eine adäquate und individuell eingestellte antiasthmatische Inhalations-Therapie (insbesondere auch eine ICS-Therapie) nicht aus diesem Grund zu ändern oder gar zu beenden. „Die Gefahr, dass sich das Asthma dadurch in bedrohlicher Weise verschlechtert und (ansonsten unnötige) Arztbesuche oder Krankenhaus-Aufenthalte erforderlich macht – einschließlich möglicher Kontakte mit COVID-19-Patienten – sei für den einzelnen Asthma-Patienten wesentlich bedrohlicher als ein mögliches, gleichwohl unbelegtes Risiko einer Förderung der Ansteckung mit dem Coronavirus (SARS-Cov-2).“

ICS unverändert fortsetzen

Sind Asthma-Patienten eingestellt soll die Inhalationstherapie daher auch und gerade in der aktuellen Coronavirus-Pandemie unverändert fortgesetzt werden.

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: Stellungnahme

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