Ebola-Fieber

Ebola-Fieber ist ein hämorrhagisches Fieber, das in bis 90 Prozent der Infektionen tödlich verläuft. Bei der jüngsten Ebola-Epidemie in Westafrika kamen mehr als 11.000 Menschen ums Leben.

Ebola-Impfstoff

Prävalenz und Vorkommen

  • in Deutschland nur eingeschleppte Fälle durch Urlauber und Krisenhelfer
  • Mortalität: bis zu 90 Prozent der Infizierten, 11.000 Opfer bei 28.600 Erkrankungen während des jüngsten Ausbruchs in Westafrika
  • Ausbruch in Sierra Leone, Guinea und Liberia im Frühsommer 2016 beendet.

Ursache und Übertragung

  • Ebola-Viren aus der Gruppe der Filoviren: Zaire-Ebola-Virus (EBOV), Sudan-Ebola-Virus (SUDV), Reston-Ebola-Virus (RESTV), Taï-Forest- Ebola-Virus bzw. früher Elfenbeinküste- Ebola-Virus (TAFV), Bundibugyo-Ebola-Virus (BDBV).
  • Blut, Ausscheidungen und Körpersekrete von infizierten Menschen
  • erkrankte Tiere wie Flughunde, Fledermäuse oder Affen und deren Fleisch (bei der Jagd, Zerlegung, Zubereitung oder dem Verzehr)
  • kontaminierte Gegenstände wie Matratzen, Spritzen und anderes medizinisches Besteck
  • Inkubationszeit: 2 bis 21 Tage, meist 8 bis 10 Tage.

Symptome: vier Phasen von Ebola

  • Influenza-like-Syndrom: grippeähnliche Beschwerden mit Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, Müdigkeit und Schwäche
  • Acute-Phase oder gastrointestinale Phase (Tag 3 bis 10): Schüttelfrost, Fieber, Nausea, Emesis und Diarrhoe; zuweilen Oberbauch- und Unterleibsschmerzen, Inappetenz, Ödeme, Asthenie/Fatigue, Schwindel, Dysphagie, Singultus, gerötete Mundschleimhaut, Stomatitis und Konjunktivitis, Exantheme (25 bis 50 Prozent)
  • Pseudo-Remission (Tag 7 bis 12)
  • hämorrhagische Phase (ab Tag 10 bis 12): Einblutungen in Haut, Schleimhaut, Augenbindehaut, Gewebe und Organe, Injektionsstellen bluten vermehrt, Organversagen, Schock, Ateminsuffizienz, Herztod; zuweilen Krämpfe, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Hörverlust, Delirium; hämorrhagische Phase verläuft fast immer letal.

Therapie

  • keine kausale Therapie verfügbar
  • nach Möglichkeit stationäre Aufnahme auf Seuchenstation
  • antipyretische Maßnahmen und Analgetika
  • Stabilisierung von Wasser- und Elektrolythaushalt sowie Glucosestoffwechsel
  • intensivmedizinische Maßnahmen nach individuellem Bedarf.

Prophylaxe

  • engen und/oder ungeschützten Kontakt mit Ebola-Infizierten und Ebola-Verstorbenen meiden
  • potenziell infektiöse Tiere meiden, kein Wildfleisch schlachten, zerlegen oder essen
  • Desinfektionsmittel wie Sterilium virugard, Octenisept oder Chloramin T.

Postexpositionsprophylaxe

  • spezifische Haut- und Schleimhautdesinfektionsmittel
  • Favipiravir nach schriftlicher Dokumentation und Aufklärung.

Impfung

  • experimentelle Impfstoffe VSV-ZEBOV und ChAd3-Ebola seit 2015 in Phase-III-Studie
  • bisheriger Wirksamkeitsnachweis: 100 Prozent.
Autor:
Stand:
18.11.2016
Quelle:

Robert-Koch-Institut (RKI), Ständige Impfkommission (STIKO)

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