Amfepramon
Amfepramon ist ein verschreibungspflichtiger Appetitzügler zur unterstützenden Behandlung von Adipositas.
Amfepramon: Übersicht

Anwendung
Der Wirkstoff wird wegen seiner erheblichen Nebenwirkungen und wegen des Potenzials für Missbrauch und Abhängigkeitsentwicklung nur selten verordnet. In der begleitenden medikamentösen Behandlung von krankhaftem Übergewicht wird häufiger Orlistat eingesetzt. Die Stiftung Warentest bewertet Amfepramon als wenig geeignet zur Behandlung von Übergewicht.
Wirkmechanismus
Amfepramon zählt zur Wirkstoffgruppe der indirekten Alpha-Sympathomimetika. Es entfaltet aktivierende Wirkung durch Bindung an Alpha-Rezeptoren des zentralen Nervensystems. Dadurch kommt es unter anderem zu einer erhöhten Ausschüttung der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin, die den appetitmindernden Effekt erklären soll.
Gleichzeitig wirkt Amfepramon psychisch stimulierend. Wegen des damit einhergehenden Missbrauchs- und Suchtpotenzials fällt der Wirkstoff ab einer bestimmten Dosierung unter das Betäubungsmittelgesetz. Die zugelassenen Medikamente mit Amfepramon sind allerdings deutlich niedriger dosiert.
Die Wirkung auf das Zentralnervensystem geht mit zahlreichen unerwünschten Wirkungen einher. Amfepramon kann psychische Erkrankungen wie Psychosen, Neurosen oder Schlafstörungen auslösen. Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Unruhe, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden sind einige der weiteren Nebenwirkungen von Amfepramon.
In Medikamenten liegt der Wirkstoff als Amfepramonhydrochlorid vor.