Atenolol
Atenolol gehört zur Wirkstoffgruppe der kardioselektiven Beta1-Adrenozeptor-Antagonisten und wird vor allem zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden eingesetzt.
Atenolol: Übersicht

Anwendung
Atenolol ist indiziert für die Behandlung von:
- Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen)
- Chronisch stabile Angina pectoris oder instabiler Angina pectoris (falls gleichzeitig Tachykardie oder Hypertonie bestehen)
- Supraventrikuläre Arrhythmien: zusätzliche therapeutische Maßnahme bei Sinustachykardie aufgrund von Thyreotoxikose oder paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofflimmern und Vorhofflattern (beiungenügendem Ansprechen auf hochdosierte Therapie mit herzwirksamen Glykosiden)
- Ventrikuläre Arrhythmien, wie: ventrikuläre Extrasystolen, sofern die Extrasystolen durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden (körperliche Belastung, Induktionsphase der Anästhesie, Halothan-Anästhesie und Verabreichung exogener Sympathikomimetika) oder ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern (nur prophylaktisch, besonders wenn die ventrikulären Arrhythmien durch erhöhte Sympathikusaktivität hervorgerufen werden)
- Arterieller Hypertonie
Wirkmechanismus
Atenolol gehört zur Wirkstoffgruppe der kardioselektiven Beta1-Adrenozeptor-Antagonisten, die auch als Betablocker bezeichnet werden. Der Blutdruck im Gefäßsystem wird durch verschiedene körpereigene Botenstoffe wie die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin reguliert. Atenolol blockiert die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch wird der Blutdruck gesenkt und das Herz entlastet.
Die Wirkung von Atenolol tritt frühestens nach einigen Stunden ein. Das Maximum der Wirkung wird nach Tagen oder Wochen erreicht, weshalb die Dosis nur langsam gesteigert werden darf.

Dosierung
Die Dosierung von Atenolol richtet sich nach dem Ansprechen des Patienten und der jeweiligen Indikation. Folgende Richtdosen können für die Dosisfindung herangezogen werden:
- Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen): 1-mal täglich 25 mg Atenolol
- Chronische stabile Angina pectoris oder instabile Angina pectoris: 1-mal täglich 50 – 100 mg Atenolol
- Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien: 1- bis 2-mal täglich 50 mg Atenolol bzw. 1-mal 100 mg Atenolol
- Bluthochdruck: Initial 1-mal täglich 50 mg Atenolol; Falls erforderlich, kann die Tagesdosis nach einer Woche auf 100 mg Atenolol gesteigert werden.
Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Kontraindikation
Atenolol darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Betarezeptorenblocker
- manifester Herzinsuffizienz
- Schock
- AV-Block 2. oder 3. Grades
- Sinusknoten-Syndrom (Sick-Sinus-Syndrom)
- sinuatrialer Block
- Bradykardie (Ruhepuls kleiner als 50 Schläge pro Minute vor Behandlungsbeginn)
- Hypotonie (systolisch kleiner als 90 mmHg)
- Azidose
- bronchiale Hyperreagibilität (z. B. bei Asthma bronchiale)
- Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen
- gleichzeitige Gabe von Monoaminooxidase (MAO)-Hemmstoffen (Ausnahme: MAO-B-Hemmstoffe)
- intravenöser Applikation von Calciumkanalantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Atenolol behandelt werden
Stillzeit
Atenolol sollte während der Stillzeit nur mit Vorsicht angewendet werden. Der Wirkstoff akkumuliert in der Muttermilch und erreicht dort ein Mehrfaches der maternalen Serumkonzentration. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollten Säuglinge auf Anzeichen für eine Betablockade untersucht werden. Für Neugeborene von Müttern, die zur Geburt oder während der Stillzeit mit Atenolol behandelt wurden, kann ein erhöhtes Risiko einer Hypoglykämie und einer Bradykardie bestehen.
Verkehrstüchtigkeit
bei der Anwendung von Atenolol kann es zu individuell unterschiedlichen Reaktionen auf das Reaktionsvermögen kommen, so dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt sein kann.
Wirkstoff-Informationen
- Steinhilber, Schubert, Zsilavecz, Roth "Medizinische Chemie", 2. Auflage 2010
- Mutschler Mutschler Arzneimittelwirkungen, Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie, Begründet von Ernst Mutschler, 11., Auflage 2020, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
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