Avalglucosidase alfa

Avalglucosidase alfa ist eine rekombinant hergestellte saure alpha-Glucosidase, ein Glykogen-abbauendes Enzym, welches bei der lysosomalen Speicherkrankheit Morbus Pompe eingesetzt wird, bei der es durch genetische Veränderungen zu einem Mangel der alpha-Glucosidase kommt.

Anwendung

Avalglucosidase alfa (Nexviadyme) ist eine rekombinant hergestellte saure α-Glucosidase, ein Glykogen-abbauendes Enzym, welches bei Morbus Pompe durch genetische Veränderungen nicht ausreichend gebildet wird oder eine verringerte Aktivität aufweist.

Zugelassen wurde Nexviadyme zur langfristigen Enzymersatztherapie bei Patienten mit Morbus Pompe mit später Manifestation.

Anwendungsart

Avalglucosidase alfa wird als intravenöse Infusion verabreicht. Der Wirkstoff ist als Pulver in einer Durchstechflasche für die Herstellung einer Infusionslösung erhältlich. Nach der Rekonstitution enthält die Lösung 10 mg Avalglucosidase alfa pro ml und jede Durchstechflasche 10,3 ml der rekonstituierten Lösung mit einem extrahierbaren Gesamtvolumen von 10,0 ml mit 10 mg/ml Nexviadyme.

Jede Durchstechflasche enthält einen Überlauf, der es ermöglicht, den Flüssigkeitsverlust während der Zubereitung auszugleichen. Durch diese Überfüllung wird sichergestellt, dass nach der Verdünnung mit dem gesamten Inhalt eine Lösung mit einer Konzentration von 10 mg/ml Nexviadyme vorliegt.

Wirkmechanismus

Die Wirkung von Avalglucosidase alfa zielt darauf ab den bei Morbus Pompe bestehenden Mangel an saurer α-Glucosidase (GAA), die für den Abbau von lysosomalem Glykogen erforderlich ist, auszugleichen. Avalglucosidase alfa ist eine humane rekombinante saure α-Glucosidase, die eine exogene Quelle für GAA liefert.

Bei Avalglucosidase alfa handelt es sich um eine Modifikation der Alglucosidase alfa, bei der etwa 7 Hexamannose-Strukturen, die jeweils 2 terminale Fragmente von Mannose-6-Phosphat (Bis-M6P) enthalten, mit oxidierten Sialinsäureresten auf der Alglucosidase alfa konjugiert sind. Im Vergleich zu Alglucosidase alfa erhöht Avalglucosidase alfa die Anzahl der M6P-Fragmente um das 15-Fache, wodurch eine verstärkte Aufnahme in das Zwerchfell und Skelettmuskel möglich ist.

Die Aufnahme in die Zellen erfolgt durch Bindung der Kohlenhydratgruppen auf der sauren α-Glucosidase mit den M6P-Rezeptoren auf der Zelloberfläche, woraufhin sie internalisiert und zu den Lysosomen transportiert wird. Es folgt eine proteolytische Spaltung, die schließlich in einer erhöhten Enzymaktivität zum Glykogen-Abbau resultiert.

 

Avalglucosidase alfa 2

Dosierung

Die empfohlene Dosis von Avalglucosidase alfa beträgt 20 mg/kg Körpergewicht, die einmal in zwei Wochen verabreicht wird.

Nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen, die in klinischen Studien auftraten, waren Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Anaphylaxie sowie infusionsbedingte Reaktionen wie Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und Schüttelfrost.

Wechselwirkungen

Es wurden keine Interaktionsstudien mit Avalglucosidase alfa durchgeführt.

Kontraindikationen

Avalglucosidase alfa darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

Quelle:
  1. Morales, Jose A., and Arayamparambil C. Anilkumar. "Glycogen Storage Disease Type II." StatPearls [Internet]. StatPearls Publishing, 2021.
  2. Diaz-Manera, Jordi, et al. "Safety and efficacy of avalglucosidase alfa versus alglucosidase alfa in patients with late-onset Pompe disease (COMET): A phase 3, randomised, multicentre trial." The Lancet Neurology 20.12 (2021): 1012-1026.
  3. Fachinformation Nexviadyme

Abbildung

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1 Präparate mit Avalglucosidase alfa