BCG-Bakterien, Stamm RIVM abgeleitet vom Stamm 1173-P2, lebend
BCG-Lebendimpfstoff wird bei der Impfung gegen Tuberkulose angewendet. BCG steht für Bacillus Calmette-Guérin, den Erreger der Tuberkulose, der nach seinen Entdeckern, Albert Camette und Camille Guérin, benannt ist.
In Deutschland wurde die flächendeckende Schutzimpfung gegen Tuberkulose in den 90iger Jahren eingestellt. Die wichtigsten Gründe: Tuberkulose ist hierzulande sehr selten geworden. Außerdem bietet die Impfung keinen vollständigen Schutz und es kam wiederholt zu Meldungen über Impfkomplikationen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) hat die Impfung gegen Tuberkulose auch aus der Liste der für Urlauber empfohlenen Impfungen gestrichen. Für Reisende bestehe in aller Regel kein Impfbedarf.
Empfohlen wird die Impfung für Sonderfälle. So sollten beispielsweise Kinder geimpft werden, wenn ein Elternteil an Tuberkulose erkrankt ist. Allerdings kann auch in diesen Fällen eine vorbeugende medikamentöse Therapie mit Isoniazid die bessere Wahl sein.
Zuweilen wird BCG-Lebendimpfstoff in der Therapie von oberflächlichem Blasenkrebs eingesetzt. Hier soll der Wirkstoff das Immunsystem dabei unterstützen, die Tumorzellen anzugreifen. Wie dieser Effekt zustande kommt, ist bislang nicht erklärt.