Bismut

Bismut ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Bi. Wichtigstes medizinisches Einsatzgebiet von Bismutverbindungen ist die Eradikationstherapie von Helicobacter pylori bei der Bismut als Teil der Quadrupel-Therapie zum Einsatz kommt.

Bismuth

Anwendung

Bismut oder Wismut ist ein chemisches Element, das – zunehmend seltener - in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt wird. Dabei werden in der Regel Bismutsalze verwendet. Bei der Eradikationstherapie von Helicobacter pylori wird Bismut mit Protonenpumpenhemmern und Antibiotika kombiniert.

Bei Durchfall nutzt man die gefäßabdichtende Wirkung von Bismut, um den weiteren Einstrom von Flüssigkeit in den Darm zu verringern. Außerdem soll Bismut Blähungen lindern und Mundgeruch mindern.

Ein weiteres Anwendungsgebiet findet Bismut als Bismutgermanat bei der Positronen-Emissions-Tomographie. Als Röntgenkontrastmittel wird Bismut nicht mehr verwendet.

Wirkmechanismus

Die genaue Wirkung von Bismut bei der Behandlung von H. pylori-Infektionen ist noch nicht bekannt. Sie scheint mit direkter Toxizität für die Membranfunktion, Hemmung der Protein- und Zellwandsynthese, Hemmung der Urease-Enzymaktivität, Verhinderung von Zytoadhärenz, der ATP-Synthese und einer unspezifischen kompetitiven Beeinträchtigung des Eisentransports zusammenzuhängen.

Dosierung

Innerhalb der Quadrupeltherapie zur Eradikation von Helicobacter pylori kommt Bismut im Kombinationspräparat Pylera zum Einsatz: Jede Kapsel enthält 140 mg Citronensäure, Bismut-Kalium-Salz (2:1:5) x 1.5 H2O (entspricht 40 mg Bismut(III)-oxid), 125 mg Metronidazol und 125 mg Tetracyclinhydrochlorid. Hierbei ist viermal täglich eine Dosis einzunehmen: 3 Kapseln nach dem Frühstück, 3 Kapseln
nach dem Mittagessen, 3 Kapseln nach dem Abendessen und 3 Kapseln vor dem Schlafengehen.

Nebenwirungen

  • Schwarzer Stuhl und Verfärbung der Zunge können bei Bismutverbindungen aufgrund der im Gastrointestinaltrakt erfolgenden Umwandlung in Bismutsulfit auftreten.
  • Die vorübergehende, harmlose Dunkelfärbung der Fäces führt nicht zu einer Beeinträchtigung von Standardtests auf okkultes Blut.
  • Enzephalopathie wurde mit der Anwendung hoher Dosen verschiedener Bismutsalze über einen längeren Zeitraum in Verbindung gebracht
  • Bismutvergiftungen sind aufgrund der schlechten Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt selten.

Wechselwirkungen

  • Ranitidin verbessert die Resorption von Bismut.
  • Omeprazol erhöht die Resorption von Bismut.

Hinweise

Bismut absorbiert Röntgenstrahlen und kann daher röntgenologische Diagnoseverfahren im Bereich des Gastrointestinaltrakts beeinträchtigen.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
208.98 g·mol-1
Quelle:
  1. Fachinformation PYLERA
  2. Dore, Maria Pina, Hong Lu, and David Y. Graham. "Role of bismuth in improving Helicobacter pylori eradication with triple therapy." Gut 65.5 (2016): 870-878.
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