Bromhexin
Bromhexin ist ein Wirkstoff, der als Schleimlöser zur Behandlung von Husten angewendet wird. Bromhexin weist eine sekretolytische Wirkung auf und gehört zur Arzneistoffklasse der Expektorantien. Medikamente mit dem Wirkstoff können bei verschiedenen Atemwegserkrankungen angewendet werden.
Bromhexin: Übersicht

Anwendung
Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und -transport einhergehen.
Anwendungsform
Bromhexin ist in Form von Saft, als überzogene Tabletten und als Tropfen auf dem deutschen Markt verfügbar.
Wirkmechanismus
Bromhexin ist ein synthetisches Derivat des pflanzlichen Wirkstoffs Vasicin.
Es wirkt sekretolytisch und sekretomotorisch im Bereich des Bronchialtraktes.
Im Tierversuch wird außerdem der Anteil des serösen Bronchialsekrets gesteigert.
Der Wirkstoff trägt zu einer Verminderung der Viskosität und einer Aktivierung des Flimmerepithels bei, wodurch der Abtransport des Schleims gefördert werden soll.
Pharmakokinetik
- Bromhexin wird nach oraler Gabe praktisch vollständig resorbiert und hat eine Halbwertszeit von ca. 0,4 Stunden.
- Die maximale Plasmakonzentration wird nach oraler Gabe nach ca. einer Stunde erreicht.
- Der First-pass-Effekt beträgt etwa 80%, wobei biologisch aktive Metaboliten entstehen.
- Die Bindung an Plasmaproteine beträgt 99%.
- Die Wirkdauer terminierende Halbwertszeit beträgt etwa einer Stunde. Daneben findet man eine terminale Halbwertszeit von ca. 16 Stunden. Diese wird hervorgerufen durch eine Rückverteilung von geringen Mengen Bromhexin aus dem Gewebe.
- Bromhexin ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
- Der Wirkstoff wird vor allem renal renal in Form seiner Metaboliten eliminiert.
Nebenwirkungen
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) kann es unter der Therapie mit Bromhexin zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall
- Fieber; Überempfindlichkeitsreaktion (Atemnot)
Wechselwirkungen
Antitussiva (bspw. Codein) ► aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes kann ein gefährlicher Sekretstau ausgelöst werden.
Schwangerschaft
Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung sollte Bromhexin während einer Schwangerschaft angewendet werden.
Stillzeit
Bromhexin geht in die Muttermilch über und darf deshalb nicht in der Stillzeit angewendet werden.
Hinweise
Es gibt Berichte über schwere Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom) und akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP). Im Falle von Symptomen oder Anzeichen eines progredienten Hautausschlages sollte die Anwendung von Bromhexin unverzüglich beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden.
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