Buserelin

Buserelin ist ein LHRH-Agonist, der zur palliativen Behandlung von hormonabhängigen fortgeschrittenen Prostatakarzinomen bei Männern und zur Behandlung von Endometriose bei Frauen eingesetzt wird.

Buserelin

Anwendung

Buserelin ist in Form eines 3-Monatsimplantats (Profact Depot) angezeigt zur Behandlung des fortgeschrittenen hormonempfindlichen Prostatakarzinoms.

Als Nasenspray besitzt Buserelin folgende Indikationen:

  • Symptomatische, laparoskopisch gesicherte Endometriose, wenn eine Unterdrückung der Hormonbildung der Eierstöcke angezeigt ist, sofern die Erkrankung nicht primär einer chirurgischen Therapie bedarf.
  • Ovulationsinduktion: Blockade der Hypophysenfunktion zur Vorbereitung der Ovulationsinduktion als unterstützende Maßnahme zur Anwendung von Gonadotropinen.

Wirkmechanismus

Buserelin stimuliert den Gonadotropin-Releasing-Hormon-Rezeptor (GnRHR) in der Hypophyse, wodurch dieser desensibilisiert und die Menge an freigesetztem Gonadotropin verringert wird. Bei Männern führt dies zu einer Reduktion der Synthese und Freisetzung von Testosteron.

Bei Frauen wird die Östrogensekretion gehemmt. Während es anfänglich zu einem Anstieg der FSH- und LH-Spiegel kommt, führt die chronische Verabreichung von Buserelin zu einer anhaltenden Unterdrückung dieser Hormone.

GnRH-Analoga

Pharmakokinetik

Resorption

  • Buserelin wird nach subkutaner Injektion leicht resorbiert (70% bioverfügbar).
  • Bei korrekter nasaler Verabreichung kann Buserelin über die Nasenschleimhaut aufgenomen werden und ausreichende Plasmaspiegel erreichen.

Verteilung

  • Buserelin zirkuliert im Serum überwiegend in intakter aktiver Form.
  • Die Akkumulation erfolgt bevorzugt in der Leber und den Nieren sowie im Hypophysenvorderlappen, dem biologischen Zielorgan.
  • Die Proteinbindung beträgt 15%.

Metabolisierung

  • Buserelin wird durch Peptidasen (Pyroglutamylpeptidase und chymotrypsinähnliche Endopeptidase) in der Leber und den Nieren sowie im Magen-Darm-Trakt metabolisiert und anschließend inaktiviert.
  • In der Hypophyse wird es durch membranständige Enzyme inaktiviert.

Elimination

  • Buserelin und seine inaktiven Metaboliten werden über die Nieren und die Galle ausgeschieden.
  • Beim Menschen wird Buserelin zu 50% in seiner intakten Form mit dem Urin eliminiert.
  • Die Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 50 bis 80 Minuten nach intravenöser Verabreichung, 80 Minuten nach subkutaner Gabe und etwa 1 bis 2 Stunden nach intranasaler Applikation.

Nebenwirkungen

Im Zusammenhang mit Goserelin wurden wenige Fälle von Veränderungen des Blutbildes, Fehlfunktionen der Leber, Lungenembolien und interstitiellen Lungenentzündungen berichtet.

Zusätzlich wurden bei Frauen, die in benignen gynäkologischen Indikationen behandelt wurden, die folgenden Nebenwirkungen berichtet:

  • Akne
  • Veränderung der Körperbehaarung
  • trockene Haut
  • Gewichtszunahme
  • Erhöhung des Serumcholesterins
  • ovarielles Hyperstimulationssyndrom (bei gleichzeitiger Anwendung von Gonadotropinen)
  • Vaginitis, vaginaler Ausfluss
  • Nervosität, Schlafstörungen, Müdigkeit
  • periphere Ödeme
  • Myalgien
  • Wadenkrämpfe
  • Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
  • Verstopfung
  • abdominale Beschwerden
  • Veränderungen der Stimme

Wechselwirkungen

Da eine Androgendeprivationstherapie das QT-Intervall verlängern kann, ist die gleichzeitige Anwendung mit QT-Intervall-verlängernden Arzneimitteln oder Arzneimitteln, die Torsade de pointes hervorrufen können wie Antiarrhythmika der Klasse IA (z. B. Chinidin, Disopyramid) oder Klasse III (z. B. Amiodaron, Sotalol, Ibutilid), Methadon, Moxifloxacin, Neuroleptika usw. sorgfältig abzuwägen.

Alternativen

Weitere Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga sind neben Buserelin:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
1239.42 g·mol-1
Kindstoff(e):
Quelle:
  1. Fachinformation Profact Depot
  2. Fachinformation Metrelef
  3. DrugBank: Buserelin, abgerufen am 08.02.2023

Abbildung

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