Caspofungin
Caspofungin ist ein Echinocandin-Antimykotikum, das als Zellwandinhibitor wirkt und zur Behandlung invasiver Candidiasis, und invasiver Aspergillose eingesetzt wird.
Caspofungin: Übersicht

Anwendung
Caspofungin kann bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen zur Behandlung invasiver Candidiasis sowie invasiver Aspergillose eingesetzt werden. Wenn andere Therapien wie Amphotericin B, Lipidformulierungen von Amphotericin B und/oder Itraconazol nicht anschlagen oder nicht vertragen werden, kann Caspofungin als Alternative verwendet werden. Es kann auch bei Verdacht auf Infektionen durch Pilze wie Candida oder Aspergillus bei Fieber und Neutropenie eingesetzt werden.
Wirkmechanismus
Caspofunginacetat ist ein Antimykotikum und gehört zur Gruppe der Echinocandine. Es hemmt die Synthese von beta-(1,3)-D-Glukan, einem Hauptbestandteil der Zellwand vieler Pilzarten. Dadurch kann es zu einer Hemmung des Wachstums und zur Abtötung der Pilzzellen kommen. Im Vergleich zu anderen Antimykotika hat Caspofunginacetat eine fungizide Wirkung gegen Candida-Hefen gezeigt. In-vitro- und In-vivo-Studien haben gezeigt, dass es zu einer Hemmung des Wachstums von Aspergillus führt und dazu führt, dass die Apikalenden und Verzweigungspunkte der Hyphen, wo Zellwachstum und -teilung stattfinden, lysieren und absterben.
Dosierung
- Für Erwachsene mit einem Körpergewicht von weniger als 80 kg sollte die Therapie mit einer Initialdosis von 70 mg am ersten Tag begonnen und dann mit 50 mg pro Tag fortgesetzt werden.
- Für Patienten mit einem Gewicht von mehr als 80 kg wird eine Dosis von 70 mg pro Tag empfohlen.
- Geschlecht oder ethnische Zugehörigkeit erfordern keine Dosisanpassung.
- Für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 Monaten bis 17 Jahren sollte die Dosierung auf der Körperoberfläche des Patienten basieren und mit einer Initialdosis von 70 mg/m2 am ersten Tag beginnen und dann mit 50 mg/m2 pro Tag fortgesetzt werden.
- Wenn die Tagesdosis von 50 mg/m2 gut vertragen wird, aber nicht zu einem ausreichenden klinischen Ansprechen führt, kann die Tagesdosis auf 70 mg/m2 erhöht werden.
- Die Dauer der Therapie sollte sich nach dem klinischen Ansprechen des Patienten richten.
- Für Patienten mit einer nachgewiesenen Pilzinfektion sollten mindestens 14 Tage behandelt werden.
- Die Behandlung sollte nach dem Rückgang der Neutropenie und dem Abklingen der klinischen Symptome mindestens 7 Tage fortgesetzt werden.
- Für die invasiven Aspergillosen sollte die Behandlung mindestens 7 Tage nach dem Abklingen der Symptome fortgesetzt werden.
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen (≥ 1/100 bis < 1/10) von Capsofungin sind:
- erniedrigtes Hämoglobin
- erniedrigter Hämatokrit
- erniedrigte Leukozytenzah
- Hypokaliämie
- Kopfschmerzen
- Phlebitis
- Dyspnoe
- Übelkeit
- Diarrhö
- Erbrechen
- erhöhte Leberwerte (ALT, AST,alkalische Phosphatase, direktes und Gesamt-Bilirubin)
- Ausschlag, Pruritus, Erythem
- Hyperhidrose
- Arthralgie
- Fieber
- Schüttelfrost
- Juckreiz an der Infusionsstelle
- erniedrigtes Serum-Kalium
- erniedrigtes Serum-Albumin
Wechselwirkungen
- Caspofungin hemmt kein Enzym im Cytochrom-P450-System
- Keine Induktion des CYP3A4-Metabolismus anderer Substanzen
- Kein Substrat für P-Glykoprotein, aber schwaches Substrat für Cytochrom-P450-Enzyme
- Ciclosporin A erhöht AUC von Caspofungin um ca. 35%, aber Caspofungin erhöht die Plasmakonzentration von Ciclosporin nicht
- Caspofungin verringert minimale Plasmakonzentration von Tacrolimus um 26%
- Pharmakokinetik von Caspofungin wird nicht in klinisch relevantem Ausmaß durch Itraconazol, Amphotericin B, Mycophenolat, Nelfinavir oder Tacrolimus verändert
- Gleichzeitige Anwendung von Caspofungin mit Induktoren von Stoffwechselenzymen kann die AUC von Caspofungin verringern
Kontraindikationen
Caspofungin dasrf bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden.
Anwendungshinweise
- Während der Anwendung von Caspofungin können allergische Reaktionen wie Anaphylaxie, Hautausschläge, Schwellungen im Gesicht, Angioödem, Juckreiz, Wärmegefühl oder Bronchospasmus auftreten.
- Caspofungin kann möglicherweise nicht gegen seltener vorkommende Pilzarten wirksam sein.
- Eine Wechselwirkung mit Ciclosporin kann auftreten, was die Leberfunktion beeinträchtigen kann. Eine Dosisreduktion wird bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion empfohlen.
- Bei Patienten, die während der Behandlung Abweichungen in den Leberfunktionswerten aufweisen, sollte eine Überwachung auf Verschlechterung der Leberfunktion durchgeführt werden.
- Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse wurden bei einigen Patienten während der Anwendung von Caspofungin berichtet, daher sollte Vorsicht geboten sein, wenn der Patient in der Anamnese allergische Hautreaktionen hat.
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation Caspofungin ratiopharm
- Cappelletty, Diane, and Kasi Eiselstein‐McKitrick. "The echinocandins." Pharmacotherapy: The Journal of Human Pharmacology and Drug Therapy 27.3 (2007): 369-388.
- Denning, David W. "Echinocandins: a new class of antifungal." Journal of Antimicrobial Chemotherapy 49.6 (2002): 889-891.
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