Ceftibuten
Ceftibuten ist ein Cephalosporin-Antibiotikum der dritten Generation, das zur Behandlung von akuten bakteriellen Exazerbationen der chronischen Bronchitis, akuter bakterieller Otitis media, Pharyngitis und Mandelentzündung eingesetzt wird.
Ceftibuten: Übersicht

Anwendung
Ceftibuten besitzt folgende Indikationen:
Erwachsene:
- akute bakterielle Exazerbationen einer chronischen Bronchitis
- akute bakterielle Sinusitis
- unkomplizierte Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege
Kinder und Jugendliche ab 3 Monate bis unter 18 Jahren:
- Infektionen des Hals-, Nasen-, Ohrenbereichs wie: Tonsillitis, Pharyngitis, akute Otitis media
- unkomplizierte Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege
Anwendungsart
Ceftibuten ist für die orale Anwendung vorgesehen.
Wirkmechanismus
Cephalosporine wie Ceftibuten hemmen wie auch Penicilline die Quervernetzung der Mureinschicht (auch als Peptidoglycanschicht bezeichnet) von Bakterien, wodurch das Wachstum gehemmt und die Lyse proliferierender Bakterien induziert wird. Bei grampositiven Bakterien beträgt der Anteil der Mureinschicht an der Zellwand ca. 50 Prozent, wohingegen er bei gramnegativen Bakterien nur etwa 5 bis 10 Prozent ausmacht.
Die Quervernetzung der Mureinschicht wird durch Transpeptidasen katalysiert, die die Peptidbindung zwischen D-Ala-D-Ala spalten. Penicilline und Cephalosporine imitieren diese D-Ala-D-Ala-Verbindung und besitzen deshalb eine hohe Affinität und Selektivität für bakterielle Transpeptidasen und andere D-Ala-D-Ala bindenden Proteine.
Im aktiven Zentrum der Transpeptidase gehen sie eine kovalente Bindung mit einem Serinrest ein, die nur sehr langsam hydrolisiert wird, weshalb man von einer pseudoirreversiblen Inhibition der bakteriellen Transpeptidasen spricht.

Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt für Erwachsene zweimal täglich 200 mg Ceftibuten. Das Antibiotikum soll in der Regel 5 bis 10 Tage lang eingenommen werden, mindestens jedoch 2 bis 3 Tage über das Abklingen der Krankheitserscheinungen hinaus.
Nebenwirkungen
De am häufigsten berichteten Nebenwirkungen von Ceftibuten sind:
- Übelkeit
- Diarrhö
- Kopfschmerzen
Kontraindikationen
Ceftibuten darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Cephalosporine
- Vorbekannte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp oder schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, Anaphylaxie gegen Penicilline oder andere Betalaktam-Antibiotika
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Ceftibuten in der Schwangerschaft vor. Da der Wirkstoff plazentagängig ist, soll eine Anwendung von Ceftibuten in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nur nach strenger Indikationsstellung unter potenzieller Nutzen/Risiko-Abwägung sowohl für die Mutter als auch für den Fötus erfolgen.
Stillzeit
Ceftibuten geht in die Muttermilch über, weshalb es beim gestillten Säugling zu Veränderungen der Darmflora mit Durchfällen und zu einer Sprosspilzbesiedlung kommen kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Sensibilisierung. Ceftibuten sollte deshalb in der Stillzeit nur nach einer sorgfältigen Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden.
Wirkstoff-Informationen
Fachinformation Keimax