Dactinomycin

Dactinomycin (auch bekannt als Actinomycin D) ist ein zytotoxisches Antibiotikum, das zur Therapie des Wilms-Tumor, des kindlichen Rhabdomyosarkoms, des lokalisierten Ewing-Sarkoms und des Chorionkarzinom angewendet wird. Seine zytotoxischen Wirkungen beruhen auf DNA-Bindung und Hemmung der RNA-Synthese.

Dactinomycin

Anwendung

Das Zytostatikum Dactinomycin ist im Rahmen eines multimodalen Therapieregimes zur Primärtherapie des Wilms-Tumor, des kindlichen Rhabdomyosarkoms und des lokalisierten Ewing-Sarkoms angezeigt. Darüber hinaus wird der Wirkstoff als Monotherapie oder im Rahmen eines multimodalen Therapieregimes bei einem Chorionkarzinom angewendet.

Wirkmechanismus

Im Allgemeinen üben die Actinomycine eine hemmende Wirkung auf grampositive und gramnegative Bakterien und auf einige Pilze aus. Die toxischen Eigenschaften der Actinomycine (einschließlich Dactinomycin) in Bezug auf die antibakterielle Aktivität schließen jedoch ihre Verwendung als Antibiotika bei der Behandlung von Infektionskrankheiten aus.

Dactinomycin bindet stark aber reversibel an DNA und stört so die Synthese von RNA (Verhinderung der RNA-Polymerase-Elongation) und folglich die Proteinsynthese.

Dosierung

Bei Erwachsenen oder Kindern sollte die Dosierung bei intravenöser Gabe pro Zwei-Wochen-Therapiezyklus 15 μg/kg Körpergewicht pro Tag bzw. 400 – 600 μg/m 2 Körperoberfläche pro Tag an fünf aufeinander folgenden Tagen nicht überschreiten.

Für übergewichtige oder ödematöse Patienten sollte die Dosis nach der Körperoberfläche berechnet werden, damit sie möglichst der fettfreien Körpermasse entspricht.

Nebenwirkungen

Toxische Nebenwirkungen (außer Übelkeit und Erbrechen) treten gewöhnlich erst 2 bis 4 Tage nach Beendigung eines Behandlungszyklus auf und erreichen manchmal erst nach Ablauf von 1 bis 2 Wochen ihre maximale Ausprägung. Auch über Todesfälle wurde berichtet. Die Nebenwirkungen sind jedoch im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie reversibel.

Häufig (≥1/100 bis <10) kommt es zu:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Hepatischer venookklusiver Erkrankung (VOD)
  • Unwohlsein
  • lokale Irritationen bei direktem Kontakt mit Haut und Schleimhäuten sowie bei Paravasaten

Kontraindikationen

Dactinomycin  darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Windpocken- oder Herpes-zoster-Infektion (schwere, möglicherweise letale Generalisierung dieser Erkrankungen)
  • Frauen, die stillen

Alternativen

Weitere zytotoxische Antibiotika sind neben dem Actinomycin-Derivat Dactinomycin die Anthracycline und verwandte Substanzen:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
1255.42 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 36.0 H
Q0-Wert:
0.7
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1 Präparate mit Dactinomycin