Dextromethorphan
Dextromethorphan gehört zur Wirkstoffgruppe der Antitussiva und wird angewendet zur symptomatischen Behandlung des Reizhustens (unproduktiver Husten). Der Wirkstoff wurde als Analogon zu Codein entwickelt und besitzt wie dieses ein Morphinan-Grundgerüst.
Dextromethorphan: Übersicht

Anwendung
Dextromethorphan wird zur symptomatischen Behandlung des Reizhustens angewendet.
Ende 2019 warnte die AMK vor dem Missbrauch von Dextromethorphan. Das zentralwirksame Antitussivum sei in den letzten sechs Jahren am häufigsten mit dem Verdacht auf Missbrauch an die AMK gemeldet worden.
Wirkmechanismus
Dextromethorphan ist ein nichtkompetitiver Antagonist von N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA)-Rezeptoren und Agonist von Sigma-1- und 5-HT-Rezeptoren. Der Wirkstoff wirkt antitussiv, besitzt aber in therapeutischen Dosen keine analgetische, atemdepressive, psychotomimetische Wirkung und hat bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nur ein schwaches Abhängigkeitspotenzial.
Die Hemmung von NMDA-Rezeptoren scheint für das Abhängigkeitspotential von Dextromethorphan verantwortlich zu sein.
Pharmakokinetik
Dextromethorphan wird nach oraler Applikation rasch resorbiert. Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmaspiegel beträgt ca. 2 Stunden. Nach oraler Einnahme durchläuft Dextromethorphan einen schnellen und extensiven First-Pass-Effekt in der Leber. Wesentliche Schritte bei der Metabolisierung ist die oxidative Demethylierung durch CYP2D6 und die anschließende Konjugation. Dextrorphan ist der aktive Hauptmetabolit. Der genetische Polymorphismus bei der oxidativen Metabolisierung beträgt allerdings 5-10%. Die Plasmaeliminationshalbwertzeit beträgt ca. 2 Stunden, kann aber durch Polymorphismus-bedingte interindividuelle Unterschiede bis zu 45 Stunden erreichen. Im Harn werden freie oder konjugierte Metabolite und in geringen Mengen unmetabolisiertes Dextromethorphan wiedergefunden.
Dosierung
Bei der Selbstmedikation ist die Einnahme auf maximal 5 Tage zu begrenzen und sollte auch unter ärztlicher Verordnung nicht länger als 2 bis 3 Wochen eingenommen werden. Für Kinder unter 6 Jahren ist die Anwendung kontraindiziert. Die genauen Dosierungsempgehlungen können der jeweiligen Fachinformation entnommen werden.
Nebenwirkungen
Zu den häufig (≥ 1/100) auftretenden nebenwirkungen unter der Anwendung von Dextromethorphan zählen:
- leichte Müdigkeit
- Schwindelgefühl
- Übelkeit
- Magen-Darmbeschwerden
- Erbrechen
Sehr selten (< 1/10.000) kann es zu Benommenheit, Halluzinationen und bei Missbrauch zur Entwicklung einer Abhängigkeit und Hautreaktionen kommen.
Wechselwirkungen
Bei der Anwendung von Dextromethorphan kann es bei gleichzeitiger Anwendung mit folgenden Verbindungen zu Wechselwirkungen kommen:
- CYP2D6-Inhibitoren ➔ erhöhte Konzentration von Dextromethorphan
- Sekretolytika ➔ gefährlicher Sekretstau
Kontraindikation
dextromethorphan darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber Dextromethorphan
- Asthma bronchiale
- Chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung
- Pneumonie
- Ateminsuffizienz
- Atemdepression
- Stillzeit
- gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern oder Anwendung von MAO-Hemmern in den letzten zwei Wochen
Schwangerschaft
Dextromethorphan sollte in der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und nur in Ausnahmefällen eingenommen werden, da nicht genügend Daten vorliegen. Es ist zu bedenken, dass hohe Dosen auch nur über kurze Anwendungsdauer möglicherweise eine Atemdepression beim Neugeborenen verursachen können.
Stillzeit
Dextromethorphan ist in der Stillzeit kontraindiziert, da eine atemdepressive Wirkung auf den Säugling nicht ausgeschlossen werden kann.
Verkehrstüchtigkeit
Dextromethorphan kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch häufig zu leichter Müdigkeit führen und dadurch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.
Weitere Informationen sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.
Wirkstoff-Informationen
1. Fachinformation: Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan
2. Fachinformation: Silomat DMP gegen Reizhusten 10,5 mg/Lutschpastille
3. Fachinformation: Silomat DMP INTENSIV gegen Reizhusten 30 mg/Hartkapsel
4. Fachinformation: WICK Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig 7,33 mg Lutschpastille
5. Fachinformation: WICK Husten-Sirup gegen Reizhusten mit Honig
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Dextro Bolder, 10,5 mg Pastillen
Bolder Arzneimittel GmbH & Co. KG
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Hustenstiller-ratiopharm® Dextromethorphan
ratiopharm GmbH
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Silomat® DMP gegen Reizhusten, 10,5 mg/Lutschpastille
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Silomat® DMP INTENSIV gegen Reizhusten 30 mg/Hartkapsel
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Silomat® DMP, 10,5 mg/Lutschpastille
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Silomat® Hustenstiller Dextromethorphan Intensiv 22 mg Hartkapseln
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Silomat® Hustenstiller Dextromethorphan mit Honig-Geschmack 7,7 mg Lutschpastillen
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Silomat® Hustenstiller Dextromethorphan mit Zitronen-Geschmack 7,7 mg Lutschpastillen
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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WICK DayMed Erkältungs-Kapseln für den Tag
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH
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WICK DayMed Hartkapseln
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH
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WICK Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig 7,33 mg/Lutschpastille
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH
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WICK Husten-Sirup gegen Reizhusten mit Honig
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH
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WICK MediNait Erkältungssirup für die Nacht
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH
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WICK MediNait Erkältungssirup mit Honig- und Kamillenaroma
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH
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WICK MediNait mit Anisgeschmack, Paracetamol 600 mg /Dextromethorphanhydrobromid 15 mg / Doxylaminsuccinat 7,5 mg, Sirup
Wick Pharma - Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH