Dimetinden

Dimetinden gehört zur Wirkstoffgruppe der H1-Antihistaminika der 1. Generation und wird zur Behandlung von histaminbedingtem Juckreiz, allergischem Schnupfen, Urtikaria Insektenstichen angewendet.

Dimetinden

Anwendung

Dimetinden (Fenistil) ist ein Antiallergikum, das vor allem zur Therapie von allergischen Hautreaktionen mit starkem Juckreiz eingesetzt wird. Anwendungsgebiete sind Ekzeme, Insektenstiche oder Sonnenbrand. Außerdem wird der Wirkstoff bei Nahrungsmittel- und Medikamentenallergien angewendet. In der Behandlung eines anaphylaktischen Schocks ist die parentale Anwendung von Dimetinden eine Option.

Anwendungsart

Der Wirkstoff kann lokal als Gel auf die betroffenen Stellen aufgetragen, oder in Form von Dragees oder Tropfen für die orale Anwendung verabreicht werden.

Wirkmechanismus

Dimetinden ist ein H1-Rezeptorenblocker und hebt kompetitiv die Wirkung von Hisamin am H1-Rezeptor auf. Wirkstoffe der ersten Generation wie Dimetinden wirken im Gegensatz zu den späteren Generationen infolge einer zentralen H1-Rezeptorblockade deutlich sedierend.

H1-Antihistaminika

Dosierung

Die übliche Tagesdosis beträgt 0,05 – 0,1 mg/kg KG (Körpergewicht).

Nebenwirkungen

Eine sehr häufig auftretende Nebenwirkung bei oraler Anwendung von Dimetinden ist Müdigkeit. Bei äußerlicher Anwendung sind keine wesentlichen Nebenwirkungen zu erwarten.

Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen sind bei der oralen Anwendung von Dimetinden zu beachten:

  • Arzneimittel, die das ZNS dämpfen (Sedativa), ist mit einer verstärkten ZNS-Depression zu rechnen.
  • Anticholinergika: Wirkverstärkung
  • Trizyklische Antidepressiva: bei glaukomgefährdeten Patienten Anfall möglich

Kontraindikation

Dimetinden darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden.

Schwangerschaft

In tierexperimentellen Untersuchungen mit Dimetinden wurde kein teratogenes Potential nachgewiesen. Auch Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, Entbindung oder die postnatale Entwicklung fehlen. Da jedoch die Sicherheit der Anwendung während der Schwangerschaft bei Menschen nicht belegt ist, sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden.

Stillzeit

Da Dimetinden aller Voraussicht nach in die Muttermilch übergeht, wird eine Anwendung während der Stillzeit nicht empfohlen.

Verkehrstüchtigkeit

Da Antihistaminika (v.a. der 1. Generation) nach oraler Anwendung die Aufmerksamkeit herabsetzen können, ist beim Führen von Fahrzeugen, Bedienen von Maschinen oder der Durchführung anderer Aufgaben, die Konzentration erfordern, Vorsicht geboten. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Alternativen

Siehe H1-Antihistaminika

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
292.42 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 7.0 H
Q0-Wert:
0.9
Kindstoff(e):
Quelle:
  1. Fachinformation Fenistil Tropfen
  2. Steinhilber, Schubert, Zsilavecz, Roth; Medizinische Chemie 2. Auflage 2010
  3. Mutschler Mutschler Arzneimittelwirkungen, Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie, Begründet von Ernst Mutschler, 11. Auflage 2020, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
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12 Präparate mit Dimetinden