Estron

Estron (E1) ist ein weibliches Sexualhormon und neben Estradiol und Estriol eines der drei wichtigsten endogenen Estrogene. Estron kann in Estradiol umgewandelt werden und dient hauptsächlich als Vorläufer oder metabolisches Zwischenprodukt von Estradiol.

Estron

Anwendung

Estron war als injiziertes Estrogen für die Hormontherapie zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden indiziert. In Deutschland ist der Wirkstoff nicht mehr auf dem Markt.

Wirkmechanismus

Estrogene dringen in die Zellen der empfänglichen Gewebe ein (z. B. weibliche Organe, Brüste, Hypothalamus, Hypophyse), wo sie mit Estrogenrezeptoren interagieren. Hormongebundene Estrogenrezeptoren dimerisieren, wandern in den Zellkern und binden an Estrogen-Response-Elemente (ERE) von Genen. Die Bindung an ERE verändert die Transkriptionsrate der betroffenen Gene.

Estrogene erhöhen die hepatische Synthese von Sexualhormon-bindendem Globulin (SHBG), Schilddrüsen-bindendem Globulin (TBG) und anderen Serumproteinen und unterdrücken die Freisetzung von follikelstimulierendem Hormon (FSH) aus dem Hypophysenvorderlappen.

Estradiol

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen von Estrogenen wie Estron gehören u. a. Brustspannen, Brustvergrößerung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Flüssigkeitsretention und Ödeme.

Alternativen

Weitere therapeutisch genutzte Estrogene sind:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
270.36 g·mol-1
Quelle:
  1. DrugBank: Estrone, abgerufen am 10.02.2023
  2. Hariri, Lana, and Anis Rehman. "Estradiol." StatPearls [Internet]. StatPearls Publishing, 2021.
  3. Delgado, Benjamin J., and Wilfredo Lopez-Ojeda. "Estrogen." StatPearls [Internet]. StatPearls Publishing, 2021.
  4. Morselli, Eugenia, et al. "The effects of oestrogens and their receptors on cardiometabolic health." Nature Reviews Endocrinology 13.6 (2017): 352-364.
  5. Steinhilber, Schubert, Zsilavecz, Roth "Medizinische Chemie", 2. Auflage 2010
  6. Schwabe, Paffrath, Ludwig, Klauber "Arzneiverordnungsreport 2018"
  7. Mutschler, Geisslinger, Kroemer, Menzel, Ruth "Mutschler Arzneimittelwirkungen", 10 Auflage 2013

Abbildung

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