Etilefrin

Etilefrin ist ein alpha-adrenerger Agonist, der zur Behandlung von Hypotonie verwendet wird. Der Wirkmechanismus beruht auf der Aktivierung von alpha-adrenergen Rezeptoren, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks und einer Konstriktion der Blutgefäße führt.

Etilefrin

Anwendung

Etilefrin wird bei Kreislaufregulationsstörungen mit Hypotonie angewendet, die typischerweise mit Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Blässe, Schweißausbrüchen, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen einhergehen. Diese Störungen führen oft zu einem deutlichen Blutdruckabfall, ohne dass die Herzfrequenz ansteigt.

Wirkmechanismus

Etilefrin ist ein Alpha-1- und Beta-1-adrenerger Agonist, der die Wirkung von Noradrenalin im sympathischen Nervensystem nachahmt. Etilefrin bindet an die Alpha-1- und Beta-1-adrenergen Rezeptoren und aktiviert dadurch G-Proteine. Die Aktivierung dieser G-Proteine führt zur Freisetzung von Sekundärbotenstoffen wie z.B. cAMP und Calciumionen, die wiederum verschiedene physiologische Prozesse im Körper beeinflussen, wie z.B. die Kontraktion der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen, wodurch es zu einer Erhöhung des Blutdrucks kommt. Durch die Aktivierung der Beta-1-adrenergen Rezeptoren wird zudem die Herzleistung gesteigert.

Dosierung

Die empfohlene Dosierung von Etilefrin variiert je nach Alter des Patienten:

  • Bei Erwachsenen und Kindern über 6 Jahren wird eine Dosierung von 3-mal täglich 10-20 Tropfen (entsprechend 5-10 mg Etilefrinhydrochlorid) empfohlen, was einer Tagesdosis von 15-30 mg Etilefrinhydrochlorid entspricht.
  • Bei Kindern zwischen 2 und 6 Jahren wird eine Dosierung von 3-mal täglich 5-10 Tropfen (entsprechend 2,5-5 mg Etilefrinhydrochlorid) empfohlen, was einer Tagesdosis von 7,5-15 mg Etilefrinhydrochlorid entspricht.
  • Bei Kindern unter 2 Jahren wird eine Dosierung von 3-mal täglich 2-5 Tropfen (entsprechend 1-2,5 mg Etilefrinhydrochlorid) empfohlen, was einer Tagesdosis von 3-7,5 mg Etilefrinhydrochlorid entspricht.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen von Etilefrin ergeben sich aus der aktivierenden Wirkung auf das periphere Nervensystem. Unerwünschte körperliche Wirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden, beschleunigter Herzschlag, Unruhe und Zittern. Diese Effekte führen mitunter zu psychischer Unruhe, Ängsten oder Schlaflosigkeit.

Kontraindikationen

Etilefrin besitzt folgende Gegenanzeigen:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Hypotone Kreislaufregulationsstörungen mit hypertoner Reaktion im Stehtest
  • Hypertonie
  • Thyreotoxikose
  • Phäochromozytom
  • Engwinkelglaukom
  • Entleerungsstörungen der Harnblase mit Restharnbildung, insbesondere bei Prostataadenom
  • Sklerotische Gefäßveränderungen
  • Koronare Herzkrankheit
  • Dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Tachykarde Herzrhythmusstörungen
  • Herzklappenstenose und Stenose der großen Arterien
  • Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie
  • Erstes Trimenon der Schwangerschaft
  • Stillzeit

Alternativen

Als Alternative zu Etilefrin bei Kreislaufregulationsstörungen mit Hypotonie kann auch der Alpha-1-adrenerge Agonist Midodrin angewendet werden.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
181.23 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 3.0 H
Q0-Wert:
0.7
Kindstoff(e):
Quelle:
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