Gonadorelin
Gonadorelin ist ein synthetisches Analogon des natürlichen Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH), das die Freisetzung von luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) aus der Hypophyse stimuliert. Es wird u.a. in der Hormonersatztherapie und als diagnostischer Test zur Untersuchung der Hypophysen- und Hypothalamusfunktion eingesetzt.
Gonadorelin: Übersicht

Anwendung
Gonadorelin besitzt folgende Indikationsgebiete:
- Unterscheidung zentraler (hypophysärer oder hypothalamischer) von peripher bedingten Gonadenfunktionsstörungen, falls eine Unterscheidung nicht durch Messung der basalen Gonadotropine getroffen werden kann.
- Substitutionsbehandlung des endogenen Gonadorelin (GnRH)-Mangels
- Hypothalamische Amenorrhoe
- Hypogonadotroper Hypogonadismus
- Pubertas tarda
Wirkmechanismus
Gonadorelin ist ein synthetisches Analogon des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) und wirkt als Agonist an den GnRH-Rezeptoren. Dies führt zur Stimulation der Freisetzung von luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) aus der Hypophyse, wodurch bei Männern die Testosteronproduktion und bei Frauen die Östrogenproduktion gefördert wird.
Dosierung
Gonadorelin wird subkutan pulsatil in 90-minütigen (Frau) bzw. 120-minütigen (Mann) Intervallen mit einem empfohlenen Dosisbereich von 5 μg bis 20 μg pro Puls gegeben. Die Anfangsdosis beträgt 5 μg. Eine stufenweise Anpassung der Dosis bis auf 20 μg pro Puls an den Schweregrad der Störung ist möglich.
Bei der Unterscheidung zentraler (hypophysärer oder hypothalamischer) von peripher bedingten Gonadenfunktionsstörungen erhalten Säuglinge und Kinder 25 μg Gonadorelin i. v., Erwachsene 100 μg Gonadorelin.
Kontraindikationen
Gonadorelin darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Erkrankungen, die sich durch Geschlechtshormone verstärken können,wie: Hypophysenadenome oder andere hormonabhängige Tumoren, Ovarialzysten, Anovulation, deren Ursache nicht hypothalamischen Ursprungs ist
- Erkrankungen, die sich durch eine Schwangerschaft verstärken können (z. B. hypophysäres Prolaktinom)
Anwendungshinweise
- Bei eingeschränkter Leberfunktion und/oder Nierenfunktion kann die Gonadorelinwirkung bei gleicher Dosis verlängert und verstärkt sein.
- Gonadorelin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
- Das ovarielle Hyperstimulationssyndrom (OHSS) ist ein bekanntes Risiko bei Behandlungen zur Ovulationsinduktion, welches selten bei der pulsatilen GnRH-Gabe auftritt. Es ist gekennzeichnet durch eine Vergrößerung der Ovarien, erhöhte Sexualhormonspiegel und erhöhte vaskuläre Permeabilität, die zu Flüssigkeitsansammlungen führen kann.
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation Relefact
- Fachinformation Lutrepulse
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