Haloperidol

Haloperidol gehört zur Wirkstoffgruppe der Neuroleptika. Haloperidol wird bei psychischen Störungen, insbesondere zur Behandlung von Schizophrenien eingesetzt. Haloperidol blockiert die Wirkung verschiedener Botenstoffe, insbesondere von Dopamin, im Gehirn. Dadurch werden Nervosität und innere Unruhe gemindert sowie andere Symptome, beispielsweise Halluzinationen und Wahnvorstellungen, abgeschwächt.

Haloperidol

Anwendung

Haloperidol wird bei psychischen Störungen eingesetzt. Das sind in erster Linie akute und chronische Psychosen, Schizophrenie, krankhafte Hochstimmungen (Manien) und ausgeprägte Unruhezustände.

Weitere Anwendungsgebiete sind, Tic-Erkrankungen wie das Tourette-Syndrom – jedoch nur, wenn vorher alle anderen Therapieversuche scheiterten. Ferner kann Haloperidol bei Vergiftungen durch Drogen wie LSD, Mescalin oder Psilocybin (berauschende Pilzgifte) eingesetzt werden.

In niedriger Dosierung wird Haloperidol als Antiemetikum gegen Erbrechen eingesetzt, vor allem bei Erbrechen, das durch opioide Schmerzmittel verursacht wird.

Anwendungsart

Haloperidol kann oral in Form von Tabletten oder Lösung eingenommen werden.

Sowohl die Injektionslösung (Haloperidol) als auch die Depot-Injektionslösung (Haloperidol-Decanoat) sind nur zur intramuskulären Anwendung bestimmt.

Wirkmechanismus

Haloperidol gehört zur Wirkstoffgruppe der typischen Neuroleptika (Antipsychotika) und zählt chemisch zu den Butyrophenonen. Haloperidol entfaltet seine Wirkung vor allem, indem es im Gehirn bestimmte Rezeptoren (D1-4) für den Neurotransmitter Dopamin besetzt und dessen Wirkung so blockiert. In Folge werden im zentralen Nervensystem (ZNS) weniger Dopamin-vermittelte Signale weitergegeben und der Dopaminspiegel normalisiert sich. Im Ergebnis lassen übersteigerte Emotionen und Wahnvorstellungen nach. Nervosität und innere Unruhe klingen ab.

Die beruhigende Wirkung von Haloperidol tritt rasch ein, die antipsychotischen Effekte hingegen erst nach Tagen oder Wochen. Beim Absetzen des Wirkstoffes klingen diese Effekte ausschleichend ab.

Pharmakokinetik

Resorption

  • Oral: Die durchschnittliche Bioverfügbarkeit von Haloperidol nach Anwendung als Tablette oder Lösung zum Einnehmen beträgt 60 bis 70%. Maximale Plasmakonzentrationen werden in etwa nach 2 bis 6 Stunden und Steady State innerhalb einer Woche nach Behandlungsbeginn erreicht.
  • Intramuskulär: Nach intramuskulärer Anwendung wird Haloperidol vollständig resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen von Haloperidol werden nach 20 bis 40 Minuten erreicht.
  • Intramuskuläre Depotinjektion: Freies Haloperidol wird langsam und gleichmäßig aus Haloperidol-Decanoat freigesetzt. Maximale Plasmakonzentrationen werden in der Regel innerhalb von 3 bis 9 Tage und Steady State nach 2 bis 4 Monaten erreicht.

Verteilung

Die mittlere Plasmaproteinbindung von Haloperidol bei Erwachsenen, gekennzeichnet durch eine hohe interindividuelle Variabilität, beträgt etwa 88 bis 92%. Das Verteilungsvolumen liegt bei 8 bis 21 l/kg nach intravenöser Anwendung. Haloperidol wird rasch in verschiedene Gewebe und Organe verteilt, überwindet leicht die Blut-Hirn-Schranke, passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über.

Biotransformation

Haloperidol wird überwiegend in der Leber metabolisiert. Die Cytochrom P450-Enzyme CYP3A4 und CYP2D6 sind am Abbau von Haloperidol beteiligt. Bei Hemmung oder Induktion von CYP3A4 bzw.

Hemmung von CYP2D6 kann der Abbau von Haloperidol beeinträchtigt sein. Ein Hemmung der CYP2D6- und CYP3A4-Aktivität kann zu einem Anstieg der Haloperidol-Konzentrationen führen, während eine CYP3A4-Induktion zu einem Abfall der Haloperidol-Konzentrationen führen kann.

Elimination

Die terminale Eliminationshalbwertszeit von Haloperidol nach intramuskulärer Injektion von Haloperidol-Decanoat beträgt durchschnittlich 3 Wochen, bei oraler Anwendung 24 Stunden und nach intramuskulärer Injektion 21 Stunden. Nach intravenöser Anwendung von Haloperidol werden 21% der Dosis in den Fäzes, 33% im Urin und weniger als 3% der Dosis werden unverändert im Urin ausgeschieden.

Linearität/Nicht-Linearität

Zwischen der Dosis von Haloperidol und den Plasmakonzentrationen bei Erwachsenen besteht eine lineare Beziehung.

Dosierung

Erwachsene

Es wird eine niedrige Anfangsdosis empfohlen, die schrittweise an das Ansprechen des Patienten angepasst werden kann. Für Einzeldosen unter 1 mg sollte Haloperidol Lösung zum Einnehmen verwendet werden.

Behandlung der Schizophrenie und schizoaffektiven Störung

Die übliche Tagesdosis beträgt 2 bis 10 mg oral, aufgeteilt auf ein bis zwei Einzeldosen. Die Dosis kann in Intervallen von 1 bis 7 Tagen angepasst werden. Höhere Tagesdosen über 10 mg zeigen keine bessere Wirksamkeit, können jedoch das Risiko für extrapyramidale Störungen erhöhen. Die Tages-Höchstdosis beträgt 20 mg.

Umstellung auf Depot-Injektionslösung

Für Haloperidoldecanoat wird eine monatliche Dosis empfohlen, die dem 10- bis 15-fachen der oralen Haloperidol-Tagesdosis entspricht. Die Dosis beträgt in der Regel 25 bis 150 mg Haloperidol-Decanoat intramuskulär alle 4 Wochen. Die Dosis kann alle 4 Wochen um bis zu 50 mg angepasst werden. Die wirksamste Dosis liegt in der Regel zwischen 50 und 200 mg. Eine Höchstdosis von 300 mg alle 4 Wochen darf nicht überschritten werden. Während der Umstellung auf Haloperidol Depot-Injektionslösung, einer Dosisanpassung oder bei Verschlechterung der psychotischen Symptomatik kann die zusätzliche Gabe von Haloperidol oral bzw. intramuskulär erwogen werden. Die gesamte Haloperidol-Dosis aus beiden Formulierungen darf die entsprechende maximale orale Tagesdosis von 20 mg nicht überschreiten.

Akutbehandlung des Deliriums, wenn nicht-pharmakologische Therapien versagt haben

Die übliche Tagesdosis beträgt 1 bis 10 mg/Tag oral, aufgeteilt auf ein bis drei Einzeldosen oder 1 bis 10 mg intramuskulär. Die orale Dosis kann schrittweise in 2- bis 4-stündigen Intervallen bis zu einer maximalen Tagesdosis von 10 mg angepasst werden.

Behandlung von mittelschweren bis schweren manischen Episoden mit bipolarer Störung

Die übliche Tagesdosis beträgt 2 bis 10 mg/Tag oral, als Einzeldosis oder aufgeteilt auf 2 Dosen. Die Dosis kann in Intervallen von 1 bis 3 Tagen angepasst werden. Tagesdosen über 10 mg zeigen keine bessere Wirksamkeit, können jedoch zu einer erhöhten Inzidenz von extrapyramidalen Symptomen führen. Die Höchstdosis beträgt 15 mg/Tag.

Behandlung akuter psychomotorischer Erregungszustände im Rahmen einer psychotischen Störung oder manischer Episoden einer bipolaren Störung

Die übliche Tagesdosis beträgt 5 bis 10 mg oral, wenn notwendig nach 12 Stunden wiederholen, bis zu einer maximalen Tagesdosis von 20 mg. Von der monatlichen intramuskulären Dosis kann auf eine tägliche orale Dosierung umgestellt und gemäß dem klinischen Ansprechen die Dosis angepasst werden.

Behandlung von persistierender Aggression und psychotischen Symptomen bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz nach Versagen nicht-pharmakologischer Therapien und bei einem Risiko für Selbst- oder Fremdgefährdung

Die übliche Tagesdosis beträgt 0,5 bis 5 mg/Tag oral, als Einzeldosis oder aufgeteilt auf 2 Dosen. Eine Dosisanpassung kann in Intervallen von 1 bis 3 Tagen erfolgen. Ob eine Weiterbehandlung notwendig ist, sollte spätestens nach 6 Wochen überprüft werden.

Schnelle Kontrolle akuter psychomotorischer Erregungszustände im Rahmen einer psychotischen Störung oder manischer Episoden einer bipolaren Störung, wenn eine orale Therapie nicht geeignet ist

Die Dosis beträgt 5 mg intramuskulär und kann stündlich wiederholt werden. Bei den meisten Patienten sind Dosen bis zu 15 mg/Tag ausreichend, die maximale Tagesdosis beträgt 20 mg. Die Behandlung sollte sobald wie möglich auf Haloperidol oral umgestellt werden.

Behandlung von Tics einschließlich Tourette-Syndrom bei Patienten mit schweren Beeinträchtigungen nach Versagen edukativer, psychologischer und anderer pharmakologischer Therapien

Die übliche Tagesdosis beträgt 0,5 bis 5 mg/Tag oral, als Einzeldosis oder aufgeteilt auf 2 Dosen. Die Dosis kann in Intervallen von 1 bis 7 Tagen angepasst werden. Die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung ist alle 6 bis 12 Monate zu überprüfen.

Behandlung einer leichten bis mittelschweren Chorea Huntington, wenn andere Arzneimittel unwirksam oder unverträglich sind

Die übliche Tagesdosis beträgt 2 bis 10 mg/Tag oral, als Einzeldosis oder aufgeteilt auf 2 Dosen. Die Dosis kann in Intervallen von 1 bis 3 Tagen angepasst werden.

Wenn eine orale Gabe nicht möglich ist, beträgt die empfohlene intramuskuläre Dosis 2 bis 5 mg. Die Dosis kann stündlich wiederholt werden, bis die Symptome zufriedenstellend kontrolliert sind oder die maximale Tagesdosis von 10 mg erreicht ist.

Mono- oder Kombinationsprophylaxe bei Patienten mit mäßigem bis hohem Risiko für postoperative Übelkeit und postoperatives Erbrechen, wenn andere Arzneimittel unwirksam oder unverträglich sind

Die empfohlene Dosis beträgt 1 bis 2 mg intramuskulär, bei Einleitung oder 30 Minuten vor Beendigung der Anästhesie.

Kombinationsbehandlung bei postoperativer Übelkeit und postoperativem Erbrechen, wenn andere Arzneimittel unwirksam oder unverträglich sind

Die empfohlene Dosis beträgt 1 bis 2 mg intramuskulär.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten wird eine vorsichtige, schrittweise Dosiserhöhung empfohlen. Die maximale Tagesdosis für ältere Patienten beträgt 5 mg.

Behandlung von persistierender Aggression und psychotischen Symptomen bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz nach Versagen nicht-pharmakologischer Therapien und bei einem Risiko für Selbst- oder Fremdgefährdung

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 0,5 mg/Tag.

Alle anderen Indikationen außer zur Behandlung von Tics einschließlich Tourette-Syndrom:

Die empfohlene Dosis beträgt die Hälfte der niedrigsten Erwachsenendosis.

Umstellung auf Haloperidol Depot-Injektionslösung zur Erhaltungstherapie bei Schizophrenie und schizoaffektiver Störung:

Es wird eine niedrige Dosis von 12,5 bis 25 mg Haloperidol-Decanoat alle 4 Wochen empfohlen. Die wirksamste Dosis liegt in der Regel zwischen 25 und 75 mg alle 4 Wochen. Während der Umstellung auf Haloperidol Depot-Injektionslösung, einer Dosisanpassung oder bei Verschlechterung der psychotischen Symptomatik kann die zusätzliche Gabe von oralem bzw. intramuskulärem Haloperidol erwogen werden. Die gesamte Haloperidol-Dosis aus beiden Formulierungen darf die entsprechende maximale orale Tagesdosis von 5 mg nicht überschreiten.

Nierenfunktionsstörung

Eine Dosisanpassung wird nicht empfohlen, jedoch ist bei der Behandlung von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Vorsicht geboten. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann allerdings eine niedrigere Anfangsdosis mit nachfolgenden Anpassungen in kleineren Schritten und längeren Intervallen erforderlich sein.

Leberfunktionsstörung

Die Anfangsdosis sollte halbiert werden und die Dosisanpassung in kleineren Schritten und längeren Intervallen erfolgen, da Haloperidol überwiegend in der Leber metabolisiert wird.

Kinder und Jugendliche

Haloperidol oral ist für Kinder unter 3 Jahren, sowie Haloperidol Injektionslösung und Depot-Injektionslösung sind bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugelassen.

Behandlung der Schizophrenie bei Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren, wenn andere pharmakologische Therapien versagt haben oder unverträglich sind:

Die empfohlene orale Tagesdosis beträgt zwei- bis dreimal täglich 0,5 bis 3 mg, aufgeteilt (2- bis 3-mal täglich) oral gegeben. Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 5 mg.

Behandlung einer schweren persistierenden Aggression bei Kindern und Jugendlichen von 6 bis 17 Jahren mit Autismus oder tiefgreifenden Entwicklungsstörungen, wenn andere Therapien versagt haben oder unverträglich sind:

Die empfohlene orale Tagesdosis beträgt 0,5 bis 3 mg für Kinder von 6 bis 11 Jahren bzw. 0,5 bis 5 mg für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren, aufgeteilt auf zwei bis dreimal tägliche Dosen. Die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung ist nach 6 Wochen zu überprüfen.

Behandlung von Tics einschließlich Tourette-Syndrom bei stark beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen von 10 bis 17 Jahren nach Versagen edukativer, psychologischer und anderer pharmakologischer Therapien

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 0,5 bis 3 mg aufgeteilt auf zwei bis drei Dosen Die Notwendigkeit einer Weiterbehandlung ist alle 6 bis 12 Monate zu überprüfen.

Behandlungsabbruch

Ein stufenweises Absetzen von Haloperidol ist ratsam.

Versäumte Einnahme

Wenn der Patient die Einnahme vergisst, sollte die nächste Dosis zum gewohnten Zeitpunkt eingenommen werden. Es darf nicht die doppelte Dosis eingenommen werden.

Nebenwirkungen

Psychopharmaka wie Haloperidol haben in der Regel eine ganze Reihe von Nebenwirkungen, die sich bei verschiedenen Menschen in Stärke und Vielfalt ganz unterschiedlich zeigen. Zu Beginn der Einnahme sind Müdigkeit und Krämpfe häufige Nebenwirkungen von Haloperidol. Nach längerer Einnahme stellen sich häufig parkinsonähnliche Symptome wie Bewegungsarmut, Muskelsteifigkeit oder Unruhe und Zittern ein. Diese Bewegungsstörungen (Spätdyskinesien) zeigen sich besonders häufig bei Frauen im fortgeschrittenen Lebensalter.

Grippeartige Beschwerden, ein akuter Fieberanstieg ohne Infektion, Herzrasen und starkes Schwitzen sowie Muskelstarre, Zittern, Grimassieren oder Verwirrtheitszustände in den ersten 4 Wochen bis 3 Monaten der Therapie mit Haloperidol können Symptome des malignen Neuroleptika-Syndroms sein. Bei diesen Symptomen ist sofortige ärztliche Hilfe angeraten, da sonst Lebensgefahr besteht.

Wechselwirkungen

Kontraindikation in Kombination mit Arzneimitteln, die die QT-Zeit verlängern, z.B.:

Arzneimittel, die zu einem Anstieg der Haloperidol-Plasmakonzentration führen können, z. B.:

Arzneimittel, die zu einem Abfall der Haloperidol-Plasmakonzentration führen können, z.B.:

Die maximale Enzyminduktion wird in der Regel nach etwa 2 Wochen beobachtet und kann nach Absetzen des Arzneimittels ebenso lange andauern. Es wird empfohlen, die Patienten während der Kombinationstherapie mit CYP3A4-Induktoren zu überwachen und die Haloperidol-Dosis gegebenenfalls zu erhöhen und nach dem Absetzen des CYP3A4-Induktors wieder zu reduzieren.

Wirkung von Haloperidol auf andere Arzneimittel:

  • Haloperidol kann die Wirkung von ZNS-dämpfenden Arzneimitteln (einschließlich Hypnotika, Sedativa, starke Analgetika) verstärken.
  • Eine verstärkte zentralnervöse Wirkung in Kombination mit Methyldopa ist möglich.
  • Haloperidol kann die Wirkung von Adrenalin und anderen sympathomimetischen Arzneimitteln antagonisieren.
  • Haloperidol kann die Wirkung von Levodopa und anderen Dopamin-Agonisten antagonisieren.
  • Haloperidol ist ein CYP2D6-Hemmer. In Kombination kann die Plasmakonzentration von trizyklischen Antidepressiva (z. B. Imipramin, Desipramin) ansteigen.

Sonstige Wechselwirkungen

  • Lithium: In Kombination mit Lithium können in seltenen Fällen folgende Symptome (meistens reversibel) auftreten: Enzephalopathie, extrapyramidale Symptome, tardive Dyskinesie, malignes neuroleptisches Syndrom, akutes Hirnsyndrom und Koma.
  • Bei Anwendung von Haloperidol in Kombination mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen Störungen des Elektrolythaushalts verursachen, ist Vorsicht geboten.

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Komatöse Zustände
  • Depression des Zentralnervensystems (ZNS)
  • Morbus Parkinson
  • Lewy-Körper-Demenz
  • Progressive supranukleäre Blickparese
  • Bekannte Verlängerung des QTc-Intervalls oder kongenitales Long-QT-Syndrom
  • Kürzlicher akuter Myokardinfarkt
  • Dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Anamnestisch bekannte ventrikuläre Arrhythmie oder Torsade de pointes
  • Unkorrigierte Hypokaliämie
  • Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern

Schwangerschaft

Es besteht ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und/oder Entzugssymptome für Neugeborene, die während des dritten Trimesters der Schwangerschaft gegenüber Haloperidol exponiert waren. Neugeborene sind  sorgfältig zu überwachen, da über über Agitiertheit, erhöhten oder erniedrigten Muskeltonus, Tremor, Somnolenz, Atemnot oder Störungen bei der Nahrungsaufnahme nach der Geburt berichtet wurde. Zudem haben tierexperimentelle Studien eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Eine Anwendung von Haloperidol sollte aus diesen Gründen während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Haloperidol geht in die Muttermilch über. Im Plasma und im Urin wurden bei gestillten Neugeborenen, deren Mütter Haloperidol erhalten hatten, kleine Mengen von Haloperidol gefunden. Eine Nutzen-Risiko-Abwägung ist zwingend erforderlich.

Verkehrstüchtigkeit

Haloperidol hat einen mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei höherer Dosierung, zu Behandlungsbeginn und im Zusammenwirken mit Alkohol kann es verstärkt zu einer Sedierung oder Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit kommen. Patienten sollten, bis ihre individuelle Empfindlichkeit bekannt ist, kein Fahrzeug zu führen und keine Maschinen zu bedienen.

Anwendungshinweise

Nutzenbewertungen

Die Stiftung Warentest bewertet Haloperidol als stark wirkendes Neuroleptikum, das für die Therapie von Schizophrenien und Psychosen geeignet ist. Vorzugsweise solle das Medikament in Form von Tabletten eingenommen werden.

Weitere Informationen sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
375.86 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 20.0 H
Q0-Wert:
0.98
Kindstoff(e):
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48 Präparate mit Haloperidol