Idebenon
Idebenon ist ein Wirkstoff der zur Behandlung einer seltenen Erkrankung (Orphan Disease) angewendet wird. Der Arzneistoff wirkt als Antioxidans auf die mitochondriale Atmungskette ein.
Idebenon: Übersicht

Anwendung
Idebenon hat folgende Indikationen:
- Sehstörungen mit Leberscher Hereditärer Optikusneuropathie (LHON) bei Jugendlichen und Erwachsenen
Der Arzneistoff ist in Form von Tabletten auf dem deutschen Markt verfügbar.
Wirkmechanismus
Idebenon ist ein Antioxidans, das vermutlich Elektronen direkt an den Komplex III der mitochondrialen Elektronentransportkette (Atmungskette) überträgt und somit Komplex I umgehen und die Gewinnung von ATP -zumindest unter experimentellen Bedingungen- eines Komplex-I-Defekts wiederherstellen kann. Möglicherweise kann Idebenon inaktive retinale Ganglienzellen bei Patienten mit LHON reaktivieren.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit von Idebenon wird durch Nahrung etwa um das 5- bis 7-Fache erhöht ► die Einnahme sollte deshalb zusammen mit Nahrung eingenommen werden.
Nach oraler Einnahme sind pharmakologisch relevante Konzentrationen des Wirkstoffes im Kammerwasser des Auges nachweisbar.
Nebenwirkungen
Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen (< 1/10) zählen:
- Nasopharyngitis
- Husten
Zu den häufigen Nebenwirkungen (≥ 1/100 bis < 1/10) zählen:
- Diarrhoe
- Rückenschmerzen
Wechselwirkungen
- Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt
- Idebenon hemmt möglicherweise das P-Glykoprotein, was zu einer gesteigerten Exposition gegenüber Dabigatranetexilat, Digoxin oder Aliskiren führen kann
- Eine Kombination mit CYP3A4-Substraten sollte vermieden werden
Kontraindikationen
Idebenon darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.
Anwendungshinweise
Die Metaboliten von Idebenon können zu einer Chromurie, also zu einer rötlich-braunen Verfärbung des Urins, führen. Hierbei handelt es sich um einen harmlosen Effekt, der nicht mit Hämaturie in Zusammenhang steht und keine Anpassung der Dosis bzw. keinen Behandlungsabbruch erforderlich macht