Manidipin

Manidipin gehört zur Klasse der Dihydropyridine (DHP) der Calciumkanalblocker und wird zur Behandlung von Hypertonie angewendet.

Manidipin

Anwendung

Der Calciumkanalblocker Manidipin wird zur Behandlung von Hypertonie angewendet.

Wirkmechanismus

Die Kontraktion der glatten Gefäßmuskulatur wird durch Gq-gekoppelte Rezeptoren stimuliert, die eine Calciumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum hervorrufen. Darauf folgt die Öffnung spannungsabhängiger Calciumkanäle und ein Einstrom von Calcium in die Zelle, was schließlich eine Kontraktion hervorruft.

Manidipin bindet an und dissoziiert langsam von spannungsabhängigen Calciumkanälen vom L- und T-Typ auf glatten Muskelzellen, blockiert den Eintritt von extrazellulärem Calcium in die Zelle und verhindert die Kontraktion. Dies führt zu einer Vasodilatation, die den Blutdruck senkt.

Darüber hinaus bewirkt Manidipin eine renale Vasodilatation und eine Erhöhung der Natriurese. Dies trägt wahrscheinlich zur antihypertensiven Wirkung bei, indem so das Blutvolumen verringert wird.

Manidipin ist selektiv für das Gefäßsystem und hat bei klinisch relevanten Dosierungen keine signifikanten Wirkungen auf das Herz oder das Zentralnervensystem.

Calciumkanalantagonisten

Dosierung

Die empfohlene Anfangsdosis Manidipin beträgt 10 mg einmal täglich. Sollte die blutdrucksenkende Wirkung nach zwei bis vier Behandlungswochen nach wie vor unzureichend sein, empfiehlt sich eine Steigerung der Dosis auf die übliche Erhaltungsdosis von 20 mg einmal täglich.

Wechselwirkungen

Da Calciumkanalantagonisten durch CYP3A4 metabolisiert werden, kann es unter Anwendung dieser Arzneistoffe zu Interaktionen mit Subtraten, Inhibitoren und Induktoren dieses Enzyymsystems kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von strukturverwandten Stoffen (Dihydropyridinen) und CYP3A-Inhibitoren CYP3A wurde eine Erhöhung der Plasmaspitzenspiegel und eine Verstärkung der Wirkung und der Nebenwirkungen (z. B. periphere Ödeme) von Dihydropyridinen beobachtet.

Vorsicht ist geboten, wenn Manidipin zusammen mit starken CYP3A-Inhibitoren wie Makrolidantibiotika (z. B. Erythromycin, Clarithromycin), HIV-Protease-Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir), Reverse-Transkriptase-Hemmern oder Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol) gegeben wird.

Dihydropyridine scheinen zudem besonders empfindlich gegenüber einer Hemmung des Metabolismus durch Grapefruitsaft zu sein. In der Folge steigt die systemische Verfügbarkeit von Dihydropyridinen, die blutdrucksenkende Wirkung wird verstärkt.

Kontraindikationen

Manidipin darf nicht angewendet werden bei:

  • Bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen andere Dihydropyridine
  • Instabiler Angina pectoris oder nach Myokardinfarkt (in den ersten 4 Wochen)
  • Nicht behandeltem Herzversagen
  • Schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min)
  • Mäßiger bis schwerer Leberfunktionsstörung
  • Kindern

Alternativen

Siehe Calciumkanal-Antagonisten

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
610.7 g·mol-1
Kindstoff(e):
Quelle:
  1. Fachinformation Manyper
  2. DrugBank: Manidipine, abgerufen am 21.12.2022
  3. Medizinische Chemie; Dieter Steinhilber, Manfred Schubert-Zsilavecz, Hermann J. Roth
  4. Eisenberg, Mark J., Anya Brox, and Alain N. Bestawros. "Calcium channel blockers: an update." The American journal of medicine 116.1 (2004): 35-43.
  5. Elliott, William J., and C. Venkata S. Ram. "Calcium channel blockers." The Journal of Clinical Hypertension 13.9 (2011): 687

Abbildung

Dr. Isabelle Viktoria Maucher, Created with Biorender

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