Mitomycin
Mitomycin ist ein aus Streptomyces caespitosus isoliertes Antibiotikum und ein Alkylierungsmittel, das die DNA-Synthese und in höher Konzentration auch die RNA- und Proteinsynthese durch Quervernetzung der komplementären Stränge der DNA hemmt.
Mitomycin: Übersicht

Anwendung
Mitomycin wird in der palliativen Tumortherapie eingesetzt.
Bei intravenöser Gabe ist es in der Monochemotherapie oder in kombinierter zytostatischer Chemotherapie bei folgenden metastasierenden Tumoren wirksam:
- fortgeschrittenes kolorektales Karzinom
- fortgeschrittenes Leberzellkarzinom
- fortgeschrittenes Magenkarzinom
- fortgeschrittenes und/oder metastasierendes Mammakarzinom
- fortgeschrittenes Ösophaguskarzinom
- fortgeschrittenes Zervixkarzinom
- nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
- fortgeschrittenes Pankreaskarzinom
- fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumor
Darüber hinaus ist Mitomycin bei intravesikaler Anwendung zur Rezidivprophylaxe bei oberflächlichem Harnblasenkarzinom nach transurethraler Resektion indiziert.
In der Augenheilkunde wird es zur Hemmung der Wundheilungsreaktion und der Narbenbildung von chirurgisch hergestellten Ostien angewendet.
Wirkmechanismus
Mitomycin hemmt als Alkylans die Synthese der Desoxyribonukleinsäure (DNA). Der Guanin- und Cytosingehalt korreliert mit dem Grad der Mitomycin-induzierten Quervernetzung. Bei hohen Konzentrationen des Medikaments werden auch die zelluläre RNA- und Proteinsynthese unterdrückt. In vitro wurde gezeigt, dass Mitomycin die Proliferation von B-Zellen, T-Zellen und Makrophagen hemmt und die Antigenpräsentation sowie die Sekretion von Interferon-Gamma, TNFa und IL-2 beeinträchtigt.
Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen sind bei der Anwendung von Mitomycin zu beachten:
- Myelotoxische Interaktionen mit anderen knochenmarktoxischen Therapiemodalitäten (insbesondere anderen Zytostatika, Bestrahlung)
- Vinca-Alkaloide oder Bleomycin: Pulmonale Toxizität kann verstärkt werden
- Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6): Wirkungsverlust von Mitomycin in Tierversuchen
- Impfungen: Im Zusammenhang mit einer Mitomycin-Behandlung sollten keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen erfolgen
- Doxorubicin: Kardiotoxizität kann verstärkt werden
Kontraindikationen
Bei systemischer Therapie
- Panzytopenie
- isolierte Leuko-/Thrombopenie
- hämorrhagische Diathese
- akute Infekte
- Überempfindlichkeit gegenüber Mitomycin
Relative Kontraindikationen
- restriktive oder obstruktive Lungenventilations-, Nierenfunktions-, Leberfunktionsstörungen
- schlechter Allgemeinzustand
- in zeitlichem Zusammenhang stehende Radiotherapie oder andere zytostatische Therapie
Bei intravesikaler Therapie
- Blasenwandperforation
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Relative Kontraindikation
- Harnblasenentzündung
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation Mitomycin medac
- Abraham, Lekha M., et al. "Mitomycin." Drugs 66.3 (2006): 321-340.
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Mitem® 20 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH
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Mitem® 20 mg, Instillationsset
Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH
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mito-extra® 40 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
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mito-medac® 20 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
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Mitomycin Accord 2 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
Accord Healthcare GmbH
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Mitomycin Accord 10 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
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Mitomycin Accord 20 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
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Mitomycin Accord 40 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung
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Mitomycin medac 1 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung, 20 mg
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
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Mitomycin medac 1 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung, 2 mg
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
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Mitomycin medac 1 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung, 10 mg
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
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Urocin® 10 mg, Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
APOGEPHA Arzneimittel GmbH
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Urocin® 20 mg, Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
APOGEPHA Arzneimittel GmbH
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Urocin® 40 mg, Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung
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