Naftidrofuryl
Naftidrofuryl ist ein peripherer Vasodilatator und gehört zur Wirkstoffgruppe der durchblutungsfördernden Mittel.
Naftidrofuryl: Übersicht

Anwendung
Der Wirkstoff Naftidrofuryl wird in der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ab dem Stadium II (Schaufensterkrankheit) eingesetzt, um die Beine besser zu durchbluten und so die beschwerdefreie Gehstrecke zu verlängern.
Wirkmechanismus
Der Wirkstoff erweitert die Blutgefäße (Vasodilatation) und hat zudem gerinnungshemmende Effekte, die die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Dafür blockiert Naftidrofuryl Serotonin 5-HT2-Rezeptoren. So wird den vasokonstriktiven und thrombozytenaggregierenden Eigenschaften des Serotonins entgegengewirkt. Zudem soll Naftidrofuryl die Verformbarkeit von roten Blutkörperchen verbessern und so die Blutfließgeschwindigkeit steigern.
Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Naftidrofuryl zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Daneben kommt es häufig zu niedrigem Blutdruck und psychischen Erregungszuständen. Weitere Nebenwirkungen sind allergische Hautreaktionen bis hin zur Nesselsucht (Urtikaria).
Anwendungshinweise
Nutzenbewertungen
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft hält es für erwiesen, dass Naftidrofuryl die Gehfähigkeit verbessert. Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Angiologie empfehlen Naftidrofuryl oder Nafronyl, um die Durchblutung bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) ab dem Stadium II zu verbessern.
Es gibt allerdings auch Stimmen, die den Nutzen von durchblutungsfördernden Mitteln bei pAVK infrage stellen. Das Argument: Da die Mittel auch gesunde Blutgefäße weit stellen, können der durchblutungsfördernde Effekt in kranken Gefäßen in der Summe aufgehoben werden (Steal-Phänomen).