Nalbuphin
Nalbuphin ist ein Opioid-Analgetikum, das zur kurzzeitigen Behandlung mittelstarker und starker Schmerzen eingesetzt wird. Strukturell ist es mit den Opioid-Antagonisten Naloxon und Naltrexon sowie mit dem potenten Opioid-Analgetikum Oxymorphon verwandt.
Nalbuphin: Übersicht

Anwendung
Nalbuphin ist als Injektionslösung zur kurzzeitigen Behandlung mittelstarker und starker Schmerzen indiziert und kann auch zur prä- und postoperativen Analgesie angewendet werden.
Wirkmechanismus
Nalbuphin bindet mit hoher Affinität an μ- sowie κ-Opioidrezeptoren und besitzt eine relativ geringe Affinität zu δ-Opioidrezeptoren. Nalbuphin wirkt als partieller Antagonist mit mäßiger Wirksamkeit an μ-Opioidrezeptoren und als partieller Agonist mit hoher Wirksamkeit an κ-Opioidrezeptoren. Für σ-Rezeptoren besitzt Nalbuphin keine Affinität.
Dosierung
Erwachsene
- Die üblicherweise empfohlene Dosis für Erwachsene liegt bei 10 – 20 mg für Patienten mit 70 kg Körpergewicht, was 0,1 – 0,3 mg/kg Körpergewicht entspricht.
- Die Gabe kann intravenös, intramuskulär oder subkutan erfolgen und kann, wenn nötig, nach 3 bis 6 Stunden wiederholt werden.
- Die maximale Einzeldosis für Erwachsene beträgt höchstens 20 mg.
- Die Dosierung muss der Stärke des Schmerzes und dem physischen Zustand des Patienten angepasst werden.
Kinder und Jugendliche
- Die üblicherweise empfohlene Dosis für Kinder liegt bei 0,1 – 0,2 mg/kg Körpergewicht.
- Die Gabe kann intravenös, intramuskulär oder subkutan erfolgen.
- Die intramuskuläre bzw. subkutane Gabe kann schmerzhaft sein und sollte bei Kindern vermieden werden.
- Nach 3 bis 6 Stunden kann eine Wiederholung der Gabe erfolgen, wenn nötig.
- Die maximale Einzeldosis liegt bei 0,2 mg Nalbuphinhydrochlorid pro Kilogramm Körpergewicht.
- Für die Behandlung von Kindern unter 1,5 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor.
Nebenwirkungen
Typische Nebenwirkungen bei der Anwendung von Nalbuphin sind:
- Sedierung
- Übelkeit
- Erbrechen
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation Nalpain
- Steinhilber, Schubert, Zsilavecz, Roth; Medizinische Chemie 2. Auflage 2010
- Mutschler Mutschler Arzneimittelwirkungen, Pharmakologie – Klinische Pharmakologie – Toxikologie, Begründet von Ernst Mutschler, 11. Auflage 2020, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart