Naloxegol

Naloxegol ist ein peripher wirkender Opioidantagonist, der für die Behandlung von Opioid-induzierter Obstipation angewendet wird.

Naloxegol

Anwendung

Naloxegol (Moventig) ist indiziert zur Behandlung von opioid-induzierter Obstipation (OIC) bei erwachsenen Patienten, die unzureichend auf ein oder mehrere Laxanzien angesprochen haben.

Wirkmechanismus

Naloxegol ist ein peripher wirkender Opioidantagonist, der spezifisch an periphere μ-Opioidrezeptoren im Darmtrakt bindet und dadurch die opioid-induzierte Verstopfung blockiert. Opioide binden normalerweise an μ-Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem und reduzieren dadurch Schmerzen. Diese Wirkung kann jedoch auch unerwünschte Wirkungen hervorrufen, wie z.B. Obstipation, da sie auch die glatte Muskulatur im Darm beeinträchtigen können.

Dosierung

Die empfohlene Dosis von Naloxegol beträgt 25 mg einmal täglich. 

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen von Naloxegol sind:

Wechselwirkungen

Bei der Einnahme von Naloxegol kann es mit folgenden Medikamenten zu Wechselwirkungen kommen:

  • starke CYP3A4-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Naloxegol und starken CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol oder Grapefruitsaft ist kontraindiziert, da dies zu einem Anstieg der Naloxegol-Konzentration im Blut führen kann.
  • moderate CYP3A4-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Naloxegol und moderaten CYP3A4-Inhibitoren wie Diltiazem kann zu einer Erhöhung der Naloxegol-Konzentration führen. Daher wird bei Patienten, die moderaten CYP3A4-Inhibitoren einnehmen, eine Dosisanpassung empfohlen.
  • starke CYP3A4-Induktoren: Die gleichzeitige Anwendung von Naloxegol und starken CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin wird nicht empfohlen, da dies zu einer Verringerung der Naloxegol-Konzentration führen kann.
  • P-gp-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Naloxegol und P-gp-Inhibitoren wie Chinidin kann zu einer Erhöhung der Naloxegol-Konzentration führen, beeinflusst aber nicht die Fähigkeit von Naloxegol, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden.
  • andere Opioidantagonisten: Die Anwendung von Naloxegol mit anderen Opioidantagonisten ist aufgrund des Risikos von Opioidentzugserscheinungen zu vermeiden.

Kontraindikationen

Naloxegol ist kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Naloxegol oder gegenüber anderen Opioid-Antagonisten. Eine weitere Kontraindikation besteht bei Patienten mit bekanntem oder vermutetem gastrointestinalen (GI) Verschluss oder bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen rezidivierenden Verschluss wegen des möglichen Auftretens einer gastrointestinalen Perforation.

Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit zugrundeliegender Krebserkrankung geboten, insbesondere bei solchen mit bestehenden Malignomen des Gastrointestinaltrakts oder des Peritoneums, rezidivierendem oder fortgeschrittenem Ovarialkarzinom oder einer Therapie mit Inhibitoren des Gefäßwachstumsfaktors (VEGF).

Eine weitere gegenanzeige ist die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren wie Clarithromycin, Ketoconazol, Itraconazol oder Telithromycin sowie Proteasehemmern wie Ritonavir, Indinavir oder Saquinavir. Auch der Verzehr von Grapefruitsaft in großen Mengen während der Anwendung von Naloxegol ist kontraindiziert.

Schwangerschaft

Tierexperimente haben gezeigt, dass eine hohe systemische Exposition eine Reproduktionstoxizität verursachen kann. Daher wird Naloxegol während der Schwangerschaft nicht empfohlen.

Stillzeit

Es besteht das theoretische Risiko, dass durch die Anwendung eines Opioidrezeptor-Antagonisten bei stillenden Müttern ein Opioidentzug bei gestillten Neugeborenen ausgelöst wird. Es ist nicht bekannt, ob Naloxegol in die Muttermilch übergeht, aber toxikologische Daten bei Ratten zeigen, dass dies der Fall sein kann. Daher wird die Anwendung bei stillenden Müttern ebenfalls nicht empfohlen.

Verkehrstüchtigkeit

Naloxegol hat keinen oder nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Alternativen

Andere peripher wirkende μ-Rezeptor-Antagonisten, die ähnlich wie Naloxegol zur Behandlung von opioidinduzierter Verstopfung eingesetzt werden können sind:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
651.78 g·mol-1
Kindstoff(e):
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