Natamycin
Natamycin zählt zur Wirkstoffgruppe der Makrolid-Polyen-Antimykotika.
Natamycin: Übersicht

Anwendung
Der Wirkstoff Natamycin wird zur Bekämpfung von Pilzinfektionen eingesetzt. Gegenwärtig wird er vor allem in Form von Lutschtabletten gegen Mundsoor angewendet.
In der Lebensmittelindustrie wird Natamycin unter der Bezeichnung E 235 als Antipilzmittel und Konservierungsstoff bei der Käseherstellung eingesetzt. Natamycin darf jedoch nur oberflächlich angewendet werden und nur bis maximal 5mm unter der Käserinde nachweisbar sein.
Wirkmechanismus
Natamycin hindert Pilze daran, gesunde Zellmembranen zu bilden. Natamycin geht mit dem Zellbaustoff Ergosterol eine Verbindung ein. Dadurch werden die Zellmembranen der Pilze unter anderem für Kaliumionen durchlässig. In der Folge sterben die Pilzzellen ab.
Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen von Natamycin in Lutschtabletten sind nicht bekannt. Bei längerfristiger Anwendung kann es zu Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.
Anwendungshinweise
Nutzenbewertungen
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz warnt vor Natamycin in der Käserinde: „Natamycin wird im Regelfall biotechnisch mithilfe des Bodenbakteriums „Streptomyces natalensis“ gewonnen und ist dem Penicillin ähnlich. Eine Bildung von resistenten Mikroorganismen ist damit grundsätzlich zu befürchten.“
Laut arznei-telegramm gibt es Berichte über schwere allergische Reaktionen bei der vaginalen Anwendung von Natamycin.
Alternativen
Verwandte Wirkstoffe
Natamycin (ATC-Klassen A01AB10, A07AA03, G01AA02, S01AA10) gehört zu den Antiseptika, hierzu gehören beispielsweise auch: