Nonacog beta pegol
Nonacog beta pegol (Refixia®) ist ein rekombinanter humaner Faktor IX, der mittels rekombinanter DNS-Technologie in einer Ovarial-Zelllinie des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) hergestellt wird. Er ist kovalent konjugiert mit einem 40 kDa Polyethylenglycol (PEG). Nonacog beta pegol ist zur Behandlung des angeborenen Faktor-IX-Mangels (Hämophilie B) zugelassen.
Nonacog beta pegol: Übersicht
Anwendung
Nonacog beta pegol wird zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten im Alter von 12 Jahren und älter mit Hämophilie B (angeborener Faktor-IX-Mangel) eingesetzt.
Wirkmechanismus
Nonacog beta pegol ist ein gereinigter rekombinanter humaner Faktor IX mit einem an das Protein gebundenen Polyethylenglycol (PEG) mit einem Molekulargewicht von 40 kDa. Nach Aktivierung von Nonacog beta pegol wird das Aktivierungspeptid einschließlich PEG-Anteil abgespalten, wodurch das native aktivierte Faktor-IX-Molekül übrig bleibt.
Faktor IX ist ein Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsfaktor, der in der Leber synthetisiert wird. Er wird durch Faktor XIa und den Faktor-VII-/Gewebefaktorkomplex aktiviert. Aktivierter Faktor IX stimuliert in Verbindung mit aktiviertem Faktor VIII den Faktor X. Dieser wandelt Prothrombin in Thrombin um, welches dann Fibrinogen zu Fibrin spaltet und damit die Bildung eines Gerinnsels einleitet.
Hämophilie B ist eine angeborene, geschlechtsgebundene Störung der Blutgerinnung, die durch erniedrigte Faktor-IX-Spiegel bedingt wird. Erkrankte Personen neigen zu starken Blutungen in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen. Diese können spontan auftreten oder infolge eines Traumas, das durch einen Unfall oder eine Operation hervorgerufen wurde. Durch Substitutionstherapie mit Nonacog beta pegol werden die Plasmaspiegel von Faktor IX erhöht und der Faktor-Mangel sowie die Blutungsneigungen bei den Patienten vorübergehend korrigiert.
Pharmakokinetik
Nonacog beta pegol hat im Vergleich zu nicht modifiziertem Faktor IX eine längere Halbwertzeit. Alle Patienten, die im Rahmen der pharmakokinetischen Bewertung im Steady-State überprüft wurden, hatten 168 Stunden nach Gabe einer wöchentlichen Dosis von 40 I.E./kg Faktor-IX-Aktivitäten von mehr als 0,24 I.E./ml.
Es gab keine offensichtlichen Unterschiede zwischen den pharmakokinetischen Profilen von normalgewichtigen und übergewichtigen Patienten.
Nebenwirkungen
Patienten sollten nach wiederholter Behandlung mit humanen Gerinnungsfaktor-IX-(rDNA)-Produkten, auf die Bildung neutralisierender Antikörper (Hemmkörper) hin überwacht werden. Bei späteren Provokationen mit Faktor IX können Patienten mit Faktor-IX-Hemmkörpern ein erhöhtes Anaphylaxie-Risiko aufweisen.
Es besteht ein potentielles Risiko thromboembolischer Ereignisse.
Nachfolgend sind die Nebenwirkungen entsprechend ihrer Häufigkeit gelistet:
- Sehr häufig (≥ 1/10): Keine
- Häufig (≥ 1/100, < 1/10): Übelkeit, Pruritus, Ermüdung, Reaktionen an der Injektionsstelle
- Gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100): Überempfindlichkeit, Palpitationen, Hitzewallungen
Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaxie, Hemmkörper
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen von humanen Gerinnungsfaktor-IX-(rDNA)-Produkten mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.
Kontraindikation
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteile der Arzneizubereitung.
Bekannte allergische Reaktionen gegen Hamsterprotein.
Schwangerschaft/Stillzeit
Reproduktionsstudien an Tieren wurden mit Faktor IX nicht durchgeführt.
Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Faktor IX während der Schwangerschaft und Stillzeit, da Hämophilie B nur in seltenen Fällen bei Frauen auftritt. Faktor IX sollte nur nach strenger Indikationsstellung während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
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