Nystatin

Der Wirkstoff Nystatin ist ein Antimykotikum, das zur Behandlung von Hefepilzinfektionen z.B. bei Soor angewendet wird. Das Arzneimittel wird kaum resorbiert und entfaltet seine Wirkung nach oraler Einnahme lokal.

Nystatin

Anwendung

Nystatin wird angewendet zur Behandlung nystatinempfindlicher Hefepilzinfektionen, insbesondere als Folge einer Therapie mit Antibiotika, Zytostatika oder Kortikoiden.

Anwendungsart

Nystatin ist in Form von Filmtabletten, Dragees und als Suspension auf dem deutschen Markt verfügbar.

Wirkmechanismus

Nystatin wirkt spezifisch fungizid oder fungistatisch gegen Candida-albicans-Infektionen (Soor) und verwandte Hefearten. Nystatin bildet einen Komplex mit dem Ergosterol der Zellmembran von Pilzen und verändert so die Permeabilität der Membran. Es kommt zum Austritt von Zellbestandteilen und damit zum Absterben des Pilzes. Das Wirkspektrum von Nystatin umfaßt pathogene und apathogene Hefen, wobei Resistenzen nicht beobachtet wurden.

Pharmakokinetik

Nystatin wird nach oraler Applikation kaum resorbiert. Bei empfohlenen Dosierungen werden keine messbaren Konzentrationen im Blut erreicht. Bei oraler Einnahme wirkt der Wirkstoff deshalb nur lokal.

Dosierung

Je nach Anwendungsart bestehen unterschiedliche Dosierungsempfehlungen die der jeweiligen Fachinformation entnommen werden können.

Nebenwirkungen

  • Nystatin wird bei oraler Anwendung im Allgemeinen gut vertragen.
  • In Einzelfällen wurden allergische Reaktionen der Haut und der Schleimhaut beobachtet und es kann zu Verdauungsbeschwerden kommen.
  • Selten wurde ein Stevens-Johnson-Syndrom beobachtet.

Wechselwirkungen

Nystatin wirkt nach oraler Anwendung nur lokal. Wechselwirkungen sind nicht zu erwarten.

Kontraindikation

Nystatin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff.

Schwangerschaft/Stillzeit

Nystatin kann während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden. Nystatin wird aufgrund seiner Molekülgröße in therapeutischer Dosierung bei oraler Gabe, über die intakte Haut oder über die Schleimhäute kaum resorbiert. Nystatin passiert die Plazenta nicht und ein Übertritt in die Muttermilch ist ebenfalls nicht zu erwarten.

Verkehrstüchtigkeit

Es gibt keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.

Alternativen

Weitere Polyenantimykotika sind:

Auch topische Azolantimykotika sind je nach Indikation möglich:

Hinweise

Weitere Informationen sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.

Quelle:
  1. Fachinformation Nystatin Stada
  2. Medizinische Chemie: Targets und Arzneistoffe, Steinhilber, Schubert-Zsilavecz, Roth
  3. Aktories K, Förstermann U, Hofmann F, Starke K. Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie

     
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