Pamidronsäure

Der Wirkstoff Pamidronsäure wird bei Krebserkrankungen mit kalziumbedingt beschleunigtem Knochenabbau infolge einer erhöhten Osteoklastenaktivität angewendet, um die erhöhten Kalziumkonzentrationen zu senken und so den Knochenabbau zu stoppen.

Pamidronsaeure

Anwendung

Anwendungsgebiete von Pamidronsäure sind beispielsweise multiple Myelome und knochenabbauende Metastasen bei Brustkrebs (osteolytisch aktive Knochenmetastasen eines Mammakarzinoms). Morbus Paget (eine Erkrankung mit Verformung und Verdickung der Knochen) und tumorbedingt überhöhte Blutkalziumkonzentrationen (tumorinduzierte Hyperkaliämie) sind weitere Indikationen von Pamidronsäure.

Wirkmechanismus

Pamidronsäure gehört zur Wirkstoffgruppe der Bisphosphonate. Der Wirkstoff geht im Knochengewebe feste Komplexe mit Hydroxylapatit, einem Kalziumphosphatsalz, ein. Dadurch wird die Aktivität knochenabbauender Osteoklasten gehemmt. Pamidronsäure hindert Vorstufen der Osteoklasten daran, an den Knochen zu gelangen. In Folge wird die Umwandlung zu reifen, knochenresorbierenden Osteoklasten verhindert. Das stoppt den Knochensubstanzverlust und normalisiert gleichzeitig die Kalziumkonzentration, da kein Kalzium mehr aus den Knochen freigesetzt wird.

Ein weiterer Vorteil von Pamidronsäure zeigt sich an den Nieren. Erhöhte Blutkalziumkonzentrationen setzen zuweilen die glomeruläre Filtrationsrate und somit die Nierenleistung herab. Normalisiert sich der Kalziumspiegel durch Pamidronsäure, verbessert sich die renale Funktion und erhöhte Kreatinin-Konzentrationen im Serum normalisieren sich.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Pamidronsäure zählen grippeähnliche Symptome mit Fieber und zuweilen schweren Schmerzen aller Art. Auch Magen-Darm-Beschwerden und Hautreaktionen an der Einstichstelle in Form von Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und Verhärtungen sind häufige Nebenwirkungen.

Die langfristige Anwendung von Bisphosphonaten fördert möglicherweise das Risiko für Oberschenkelbrüche sowie Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern.

Anwendungshinweise

Nutzenbewertungen

Der knochenschützende Nutzen von Pamidronsäure in den verschiedenen Indikationen ist durch Studien gut belegt. Darüber hinaus kann Pamidronsäure offenbar das Überleben von postmenopausalen Frauen mit Brustkrebs signifikant verlängern, wie eine Metaanalyse der Early Breast Cancer Trialists' Collaborative Group (EBCTG) ergab.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
235.07 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 3.0 H
Q0-Wert:
0.0
Autor:
Stand:
19.09.2017
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