Pegaptanib

Pegaptanib (PEGylated aptamer angiogenesis inhibitor) ist ein Antagonist des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF), der sich bei der Behandlung von Patienten mit exsudativer altersbedingter Makuladegeneration (AMD) als wirksam erwiesen hat.

Anwendung

Pegaptanib ist indiziert zur Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen.

Die neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration ist durch eine choroidale Neovaskularisation gekennzeichnet, die in den subretinalen Raum eindringt und häufig zu Exsudation und Blutung führt. Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, kommt es in der Regel zu einer Schädigung der Photorezeptoren und einem Verlust des zentralen Sehvermögens.

Anwendungsart

Pegaptanib ist zur intravitrealen Injektion bestimmt.

Wirkmechanismus

Pegaptanib ist ein pegyliertes Aptamer mit 28 Basen und ein selektiver Antagonist von VEGF. VEGF stimuliert die Proliferation von Endothelzellen (Angiogenese) und erleichtert die Gefäßpermeabilität und Entzündung, indem es selektiv an seine fast ausschließlich auf der Oberfläche von Gefäßendothelzellen exprimierten Rezeptoren bindet und diese aktiviert. Die Überproduktion von VEGF ist ein Hauptfaktor, der der pathologischen Angiogenese bei exsudativer AMD zugrunde liegt und man geht davon aus, dass die Wirkungen von VEGF für die Progression der Erkrankung verantwortlich sind.

Dosierung

Pegaptanib (0,3 mg) wird alle 6 Wochen (9 Injektionen pro Jahr) mittels intravitrealer Injektion in das betroffene Auge verabreicht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (≥ 1/10) kann es bei der Anwendung von Pegaptanib zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Entzündung der vorderen Augenkammer
  • Augenschmerzen
  • erhöhter Augeninnendruck
  • Keratitis punctata
  • Mouches volantes
  • Glaskörpertrübungen

Kontraindikationen

Pegaptanib darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einer bestehenden okulären bzw. periokulären Infektion.

Verkehrstüchtigkeit

Im Anschluss an die intravitreale Injektion kann es vorübergehend zu verschwommenem Sehen kommen. Diese Nachwirkung einer intravitrealen Injektion kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen leicht beeinträchtigen, und die Patienten sollten keine Fahrzeuge lenken oder Maschinen bedienen, solange dieses Symptom nicht abgeklungen ist.

Anwendungshinweise

Da es bei intravitrealer Injektion zu einer vorübergehenden Erhöhung des Augeninnendrucks kommen kann, muss nach der Injektion die Durchblutung der Papille und ein Anstieg des Augeninnendrucks überprüft und gegebenenfalls behandelt werden.

Alternativen

Weitere antineovaskuläre Arzneimittel sind:

Wirkstoff-Informationen

Quelle:
  1. Gragoudas, Evangelos S., et al. "Pegaptanib for neovascular age-related macular degeneration." New england journal of medicine 351.27 (2004): 2805-2816.
  2. Fachinformation Macugen
  3. Ng, Eugene WM, and Anthony P. Adamis. "Anti‐VEGF aptamer (pegaptanib) therapy for ocular vascular diseases." Annals of the New York Academy of Sciences 1082.1 (2006): 151-171.
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