Pentazocin
Pentazocin ist ein starkes Analgetikum aus der Gruppe der Opioidanalgetika, das zur Behandlung von mäßigen bis starken Schmerzen eingesetzt wird. Der Wirkstoff unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Pentazocin : Übersicht

Anwendung
Das Opioid-Analgetikum Pentazocin ist indiziert zur Linderung von chronischen oder akuten Schmerzen mittleren bis schweren Grades.
Pentazocin hat sich als wirksame Behandlung von Juckreiz nach Kaiserschnitt unter Spinalanästhesie mit Opioiden erwiesen, dessen Inzidenz zwischen 50% und 100% liegt. Eine Einzeldosis von 15 mg intravenös verabreichtem Pentazocin nach der Entbindung verringerte nachweislich sowohl die Häufigkeit als auch die Schwere von Pruritus bei Frauen, die während der Kaiserschnittgeburt subarachnoidale Opioide erhalten hatten.
Obwohl das Missbrauchspotential geringer ist als bei Morphin, kann eine längere Anwendung von Pentazocin zu körperlicher Abhängigkeit führen.
Wirkmechanismus
Pentazocin ist ein selektiver κ-Opioidrezeptor-Agonist mit einer schwachen antagonistischen Aktivität an µ-Opioidrezeptoren. Die physiologischen Wirkungen von Pentazocin sind denen von Morphin ähnlich und entspechen einem Drittel dessen analgetischer Potenz.
Dosierung
Die übliche Anfangsdosis für Erwachsene beträgt 50 mg alle 4 Stunden nach den Mahlzeiten. Die Dosierung sollte dem individueller Bedarf und Verträglichkeit im Bereich von 50-100 mg alle 3 bis 4 Stunden angepasst werden. Die tägliche orale Gesamtdosis sollte 600 mg nicht überschreiten.
Nebenwirkungen
Pentazocin führt wie viele andere Opioide auch zu Obstipation, Übelkeit, Juckreiz, Schläfrigkeit und Atemdepression, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Opioiden verursacht es ziemlich häufig Halluzinationen, Albträume und Wahnvorstellungen.
Wirkstoff-Informationen
- Gropper, Michael A., et al. Miller's anesthesia, 2-volume set E-book. Elsevier Health Sciences, 2019.
- Product Information Talwin
- Shannon, Michael W., et al. Haddad and Winchester's clinical management of poisoning and drug overdose. Saunders/Elsevier, 2007.