Piroxicam

Piroxicam gehört zur Wirkstoffgruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und ist indiziert zur Behandlung einer aktivierten Arthrose, rheumatoider Arthritis oder des Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans).

Piroxicam

Anwendung

Piroxicam wird als Mittel der zweiten Wahl zur Behandlung von Beschwerden aufgrund von Arthrose, chronisch oder akut entzündlichen rheumatischen Erkrankungen und des Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) eingesetzt. Da die maximale Wirksamkeit erst nach etwa 5 bis 10 Tagen erreicht wird, ist Piroxicam nicht zur Behandlung akuter Schmerzen geeignet.

Wirkmechanismus

Piroxicam ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum (NSAR) aus der Gruppe der Oxicame. Piroxicam wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend, entzündungshemmend und blutverdünnend.

An der Schmerzentstehung im Körper sind verschiedene Botenstoffe beteiligt. Einer dieser Botenstoffe ist Prostaglandin, das bei Schädigungen im Körper ausgeschüttet wird und die Schmerzrezeptoren empfindlicher macht. Dadurch reagieren diese schneller und leiten das Schmerzsignal an das Gehirn weiter, wo der eigentliche Schmerz wahrgenommen wird. Piroxicam hemmt die Produktion des Botenstoffes Prostaglandin und damit die Schmerzweiterleitung. Zudem unterstützen Prostaglandine die körpereigene Immunabwehr, sodass Entzündungen schneller abheilen können.

NSAR

Dosierung

Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 20 mg.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Piroxicam gehören Magen-Darm-Beschwerden, Magengeschwüre und Magenschleimhautentzündungen sowie Veränderungen des Blutzuckerspiegels und des Reaktionsvermögens. Außerdem kann es zu Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Verdauungsstörungen, Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut, Leberentzündung und Appetitlosigkeit kommen.

Piroxicam verursacht insbesondere bei Injektion vielfältige Wechselwirkungen und sollte daher nur von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung mit dem Wirkstoff intramuskulär verabreicht werden.

Da Piroxicam mit einem erhöhten Risiko für gastrointestinale Komplikationen in Verbindung gebracht wird, sollte insbesondere für ältere Patienten, eine Kombinationstherapie mit gastroprotektiven  Arzneimitteln (z.B. Protonenpumpenhemmern) in Erwägung gezogen werden.

Kontraindikation

Proxicam darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • gastrointestinalen Ulzera, Blutungen oder Perforationen in der Anamnese
  • bekannten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts, die für Blutungen prädisponieren, wie etwa Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, gastrointestinale Malignome oder Divertikulitis
  • Patienten mit aktiven peptischen Ulzera, entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts oder gastrointestinaler Blutung
  • Kombination mit anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven NSAR und Acetylsalicylsäure in analgetisch wirkenden Dosen
  • Kombination mit Antikoagulanzien
  • allen Arten schwerwiegender (allergischer) Reaktionen auf Arzneimittel in der Anamnese, vor allem Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder Toxisch epidermale Nekrolyse
  • Hautreaktionen (ungeachtet des Schweregrads) auf Piroxicam, andere NSAR oder andere Arzneimittel in der Vergangenheit
  • ungeklärte Blutbildungs- oder Blutgerinnungsstörungen
  • zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen
  • schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
  • mäßiger oder schwerer Herzinsuffizienz
  • Schwangerschaft im letzten Drittel
  • Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren

Anwendungshinweise

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang.

Gastrointestinale Blutungen, Ulzera und Perforationen

Durch alle NSAR einschließlich Piroxicam kan es zu gastrointestinalen Blutungen, Ulzera oder Perforationen von Magen, Dünndarm oder Kolon, auch mit letalem Ausgang, kommen.
Diese können mit oder ohne vorherige Warnsymptome zu jedem Zeitpunkt der Therapie auftreten.

Schlechte CYP2C9-Metabolisierer

Patienten, bei denen bekannt ist, dass sie CYP2C9-slow-metabolizer sind, sollten Piroxicam mit Vorsicht anwenden, da es zu hohen Plasmaspiegeln aufgrund einer reduzierten Metabolisierung kommen kann.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
331.35 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 40.0 H
Q0-Wert:
0.9
Kindstoff(e):
Quelle:

Fachinformation Piroxicam STADA

Abbildung

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9 Präparate mit Piroxicam