Prasugrel

Prasugrel gehört zur Wirkstoffgruppe der Thrombozytenaggregationshemmer und dort zur Untergruppe der Adenosindiphosphat-Inhibitoren (ADP-Hemmer).

Prasugrel

Anwendung

Der Wirkstoff Prasugrel gehört zur Wirkstoffgruppe der Thrombozytenaggregationshemmer und wird bei akutem Koronarsyndrom (Angina pectoris oder Herzinfarkt) mit primärer oder verzögerter perkutaner Koronarintervention (PCI) angewendet, um die Blutgerinnung herabzusetzen. Dabei wird der Wirkstoff mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) kombiniert.

Die Hemmung der Thrombozytenaggregation dient einerseits dazu, eine Herzkatheteruntersuchung wie das Setzen eines Stents vorzubereiten. Andererseits beugt die Gabe von Prasugrel und ASS nach einem solchen Eingriff Komplikationen in Form von Gefäßverschlüssen (Thrombosen) vor.

Wirkmechanismus

Prasugrel bindet irreversibel auf der Oberfläche der Blutplättchen (Thrombozyten) am Adenosindiphosphat-Rezeptor P2Y12. Dadurch werden die Aufnahme von Adenosindiphosphat – und damit die Energieversorgung – der Blutplättchen unterbunden. Auf diesem Weg setzt Prasugrel die Blutgerinnung bzw. primäre Hämostase schnell und zuverlässig herab.

TAH

Nebenwirkungen

Wie bei allen gerinnungshemmenden Wirkstoffen zählen Blutungen aller Art zu den häufigen Nebenwirkungen von Prasugrel. Um schwere innere Blutungen zu vermeiden, darf Prasugrel den aktuellen Leitlinien entsprechend bei schwer behandelbarer Angina pectoris oder Herzinfarkt mit ST-Strecken-Hebung erst unmittelbar vor einer Herzkatheteruntersuchung gegeben werden.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
373.44 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 7.4 H
Q0-Wert:
0.9
Autor:
Stand:
22.09.2017
Quelle:
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