Prilocain

Prilocain gehört zur Wirkstoffgruppe der Lokalanästhetika vom Amid-Typ.

Prilocain

Anwendung

Der Wirkstoff Prilocain wird vor allem in der Infiltrations- und Leitungsanästhesie angewendet. Typische Anwendungsgebiete in der Leitungsanästhesie sind beispielsweise die Spinalanästhesie oder die Epiduralanästhesie. Eine weitverbreitete Indikation für Prilocain sind lokale Betäubungen in der Zahnheilkunde.

Zuweilen wird Prilocain auch zur äußerlichen Schmerzbetäubung als Oberflächenanästhetikum angewendet, dann meist in Kombination mit Lidocain.

Wirkmechanismus

Prilocain hemmt lokal begrenzt reversibel die Erregbarkeit sensorischer Schmerzrezeptoren sowie die Reizweiterleitung von sensorischen, motorischen und autonomen Nervenfasern. Nachfolgend sinkt das Empfinden für Schmerzen, Wärme, Kälte, Berührung und Druck. Der schmerzlindernde Effekt entsteht durch eine verringerte Membranpermeabilität für Natrium in den Nervenzellen. Das führt zu einem verminderten Einstrom von Natriumionen und einer verringerten Erregbarkeit der Nervenfasern. Infolge bleibt die Schmerzweiterleitung in den behandelten Arealen aus.

Nebenwirkungen

Die wichtigsten Nebenwirkungen von Prilocain betreffen das Herz-Kreislauf-System. So kann es unter anderem zu starken Blutdruckschwankungen mit Schwindel sowie zu Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) und Herzrhythmusstörungen kommen. Krämpfe, Zittern, Hörstörungen, Sehstörungen und Sprachstörungen sowie Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen sind weitere Nebenwirkungen von Prilocain.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
220.31 g·mol-1
Kindstoff(e):
Autor:
Stand:
22.09.2017
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