Procain

Procain gehört zur Wirkstoffgruppe der Lokalanästhetika vom Typ der basischen Aminobenzoesäureester.

Procain

Anwendung

Das Lokalanästhetikum Procain wird in Deutschland in der klassischen Medizin kaum noch angewendet. Ein neues Anwendungsgebiet hat der Wirkstoff in der Neuraltherapie gefunden, einer komplementären Form der Schmerztherapie.

Äußerlich wird Procain vor allem in Tattoo-Studios zur lokalen Betäubung angewendet.

Zudem wird Procain seit einiger Zeit als Anti-Aging-Medikament vermarktet. Belastbare Belege für eine wahrnehmbare Verzögerung von Alterungserscheinungen wie nachlassender Vitalität oder Schutz vor oxidativem Stress gibt es aber nicht.

Wirkmechanismus

Der Wirkstoff Procain unterbindet die Weiterleitung von Schmerzimpulsen, indem er reversibel und lokal begrenzt die Membranpermeabilität für Kationen, insbesondere für Natriumionen, in höheren Konzentrationen auch für Kaliumionen, herabsetzt. Infolge kommt es zu einer verminderten Erregbarkeit der Nervenfaser. Die Schmerzwahrnehmung bleibt aus, weil die Schmerzimpulse das Gehirn nicht erreichen.

Nebenwirkungen

Zu den typischen Nebenwirkungen von Procain bei einer Injektionsbehandlung zählen asthmatische Symptome wie Atemnot und Bronchialverengungen sowie Nesselfieber (Urtikaria). Im Bereich der Einstichstelle kommt es mitunter zu Hautreaktionen wie Ausschlag, Blasenbildung und Juckreiz. Schleimhautschwellungen, Ödeme, Unruhe, Krämpfe, Zittern oder Blutdruckabfall sind weitere Nebenwirkungen der Injektion von Prilocain.

Bei Einnahme von Procain kommt es vor allem zu unerwünschten Wirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden mit Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Schwindel und Unruhe sowie allergische Reaktionen sind weitere mögliche Nebenwirkungen der oralen Anwendung von Prilocain.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
236.31 g·mol-1
Autor:
Stand:
22.09.2017
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33 Präparate mit Procain