Ranibizumab

Ranibizumab ist ein Fragment eines monoklonalen Antikörpers, der die Angiogenese durch Inhibition des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) hemmt. Das Biological wird u.a. zur Behandlung verschiedener okulärer Erkrankungen eingesetzt, die mit abnormalem Wachstum von Blutgefäßen verbunden sind, wie z. B. die neovaskuläre (feuchte) altersbedingte Makuladegeneration.

Anwendung

Ranibizumab (Lucentis) wird zur Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt:

  • neovaskuläre (feuchte) altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
  • Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ)
  • proliferative diabetische Retinopathie (PDR)
  • Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss)
  • Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV)

Bei Frühgeborenen wird Ranibizumab angewendet zur Behandlung einer Frühgeborenen-Retinopathie (retinopathy of prematurity; ROP) in Zone I (Stadien 1+, 2+, 3 oder 3+), Zone II (Stadium 3+) oder einer AP-ROP (aggressiv-posterioren Frühgeborenen-Retinopathie).

Anwendungsart

Ranibizumab wird intravitreal in den Glaskörper des Auges injiziert.

Wirkmechanismus

Ranibizumab ist ein rekombinantes humanisiertes monoklonales IgG1-Kappa-Isotyp-Antikörperfragment, das gegen den humanen vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor A (VEGF-A) gerichtet ist, ein Glykoprotein, das an der Pathophysiologie der altersbedingten Makuladegeneration beteiligt ist.

Dosierung

Die empfohlene Dosis bei Erwachsenen beträgt 0,5 mg Ranibizumab, verabreicht als intravitreale Injektion. Dies entspricht einem Injektionsvolumen von 0,05 ml Lucentis. Das Zeitintervall zwischen zwei Injektionen in dasselbe Auge sollte mindestens vier Wochen betragen.

Nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten, das Auge betreffenden Nebenwirkungen nach Anwendung von Ranibizumab sind:

  • Augenschmerzen
  • okuläre Hyperämie
  • erhöhter Augeninnendruck
  • Vitritis
  • Glaskörperabhebung
  • Einblutungen in die Retina
  • Beeinträchtigung der Sehfähigkeit
  • „Fliegende Mücken“ (Mouchesvolantes)
  • Bindehautblutung
  • Augenirritation
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • verstärkter Tränenfluss
  • Blepharitis
  • trockenes Auge
  • Pruritus des Auges

Kontraindikationen

Ranibizumab darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion oder einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung.

Alternativen

Weitere antineovaskuläre Arzneimittel sind:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
48379.29 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 9.0 D
Quelle:
  1. EMA: Fachinformation Lucentis
  2. Blick, Stephanie KA, Gillian M. Keating, and Antona J. Wagstaff. "Ranibizumab." Drugs 67.8 (2007): 1199-1206.
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44 Präparate mit Ranibizumab