Reserpin
Reserpin gehört zur Wirkstoffgruppe der Antisympathotonika.
Reserpin: Übersicht

Anwendung
Der Wirkstoff Reserpin wird in Kombination mit Clopamid zur Therapie von essenzieller Hypertonie angewendet.
Ursprünglich (Anfang des 20. Jahrhunderts) wurde Reserpin auch als Neuroleptikum gegen Schizophrenie eingesetzt.
Wirkmechanismus
Der Wirkstoff ist ein natürlich vorkommendes Alkaloid, das aus Schlangenwurz (Rauwolfia serpentina) gewonnen wird. Seine blutdrucksenkende Wirkung setzt erst nach wochenlanger Einnahme ein und klingt ebenso langsam ab.
Reserpin führt in den postganglionär sympathischen Nervenendigungen und dem Zentralnervensystem zu einer Entleerung der Speicher und Aufhebung des Speichervermögens für Katecholamine wie Dopamin und Noradrenalin. Infolge wird die Erregungsübertragung der sympathischen Erregungsleitung gehemmt und der Sympathikotonus herabgesetzt. So wird erhöhter Blutdruck bei gleichzeitiger Verringerung der Herzfrequenz nachhaltig gesenkt.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen von Reserpin ergeben sich durch die Wirkung auf den Blutkreislauf. Dadurch kommt es unter anderem zu übermäßig verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie), übermäßigem Blutdruckabfall mit Müdigkeit, Schläfrigkeit und Schwindel sowie zu Ödemen, Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall, Erbrechen, Übelkeit oder Magengeschwüren und Zwölfingerdarmgeschwüren. Bronchialkrämpfe und psychische Veränderungen wie Depressionen, Erektionsstörungen oder Libidoverlust sind weitere Nebenwirkungen von Reserpin.