Rifaximin

Rifaximin ist ein nicht resorbierbares Breitbandantibiotikum, das hauptsächlich zur Behandlung von Reisedurchfall eingesetzt wird. Durch Bindung an die RNA-Polymerase von Bakterien hemmt es deren RNA-Synthese.

Rifaximin

Anwendung

Rifaximin ist indiziert zur Behandlung der durch nicht-invasive enteropathogene Bakterien verursachten Reisediarrhö bei Erwachsenen.

Rifaximin besitzt ein breites antimikrobielles Wirkungsspektrum gegen die meisten grampositiven und -negativen, aeroben und anaeroben Bakterien, die Darminfektionen wie z. B. bakterielle Diarrhö verursachen.

Auf Grund der sehr geringen Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt wirkt Rifaximin lokal im Darmlumen und besitzt keine klinische Wirksamkeit gegen invasive pathogene Bakterien.

Wirkmechanismus

Rifaximin bekämpft bakterielle Darminfektionen, indem der Wirkstoff die Zellteilung der Krankheitserreger stört. Er verhindert, dass die RNA-Polymerase an die DNA binden kann, wodurch keine  Zellteilung mehr stattfinden kann und die Bakterien absterben. Rifaximin bekämpft erfolgreich im Darm siedelnde grampositive und gramnegative sowie aerobe und anaerobe Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken, Clostridien, Pseudomonas und Escherichia coli.

Dosierung

Die empfohlene Dosierung  beträgt 200 mg Rifaximin alle 8 Stunden. Bei Bedarf kann die Dosis auf 400 mg alle 12 Stunden erhöht werden. Die maximale Tagesdosis beträgt 800 mg. Soweit ärztlich nicht anders verordnet, darf die Behandlungsdauer bei Reisediarrhö 3 Tage nicht überschreiten.

Nebenwirkungen

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien waren gastrointestinale Symptome, Müdigkeit und Fieber, die alle auf die zugrunde liegende Durchfallerkrankung zurückgeführt werden können.

Wechselwirkungen

Aufgrund der vernachlässigbaren systemi schen Resorption von Rifaximin werden keine nennenswerten Interaktionen erwartet. Es kann bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass Rifaximin aufgrund der höheren systemischen Exposition im Vergleich zu gesunden Probanden möglicherweise die Exposition gegenüber gleichzeitig eingenommenen CYP3A4-Substraten reduziert (z. B. Warfarin, Antiepileptika, Antiarrhythmika, orale Kontrazeptiva).

Es gilt zu beachten, dass Rifaximin frühestens 2 Stunden nach Anwendung von Aktivkohle eingenommen werden sollte.

Kontraindikation

Rifaximin darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen andere Rifamycin-Derivate
  •  Darmverschluss

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
785.88 g·mol-1
Quelle:
  1. Fachinformation Xifaxan
  2. Rivkin, Anastasia, and Suzanna Gim. "Rifaximin: new therapeutic indication and future directions." Clinical therapeutics 33.7 (2011): 812-827.
  3. Adachi, Javier A., and Herbert L. DuPont. "Rifaximin: a novel nonabsorbed rifamycin for gastrointestinal disorders." Clinical infectious diseases 42.4 (2006): 541-547.
  • Teilen
  • Teilen
  • Teilen
  • Drucken
  • Senden