Sapropterin

Der Wirkstoff Sapropterin wird zur Behandlung der seltenen Erbkrankheit Hyperphenylalaninämie (HPA) angewendet wird. Sapropterin ist als Orphan Drug zugelassen. Anwendungsgebiet ist die Therapie der Hyperphenylalaninämie (HPA) bei Patienten mit Phenylketonurie (PKU) oder Tetrahydrobiopterin (BH4)-Mangel).

Sapropterin

Anwendung

Phenylketonurie ist eine seltene Erkrankung. Die vererbte Störung des Ab- und Umbaus der Aminosäure Phenylalanin tritt in Europa bei 1 von 8.000 von Neugeborenen auf. In Europa gibt es etwa 35.000 Patienten mit bekannter Hyperphenylalaninämie aufgrund von PKU oder BH4-Mangel. Unbehandelt führt Hyperphenylalaninämie zu schweren geistigen Behinderungen. Rechtzeitig erkannt und behandelt aber haben die Kinder gute Aussichten auf eine normale Entwicklung ohne Einschränkung der Lebenserwartung.

Wirkmechanismus

Die genaue Wirkweise von Sapropterin ist nicht vollständig bekannt. Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäure, die der Organismus selbst nicht herstellen kann und die mit der Nahrung aufgenommen wird. Bei Hyperphenylalaninämie aufgrund von PKU oder BH4-Mangel ist der Phenylalanin-Spiegel krankhaft erhöht. Die Erhöhungen resultieren aus einem Mangel des Enzyms Phenylalaninhydroxylase, das bei der Umwandlung von Phenylalanin zu Tyrosin benötigt wird. Patienten mit PKU haben fehlerhafte Versionen des Enzyms. Bei BH4-Mangel sind die BH4-Spiegel vermindert. BH4 ist ein Co-Faktor, den Phenylalaninhydroxylase für eine reibungslose Funktion benötigt. Sapropterin ist eine synthetische Kopie von BH4. Bei PKU verstärkt es die Aktivität der fehlerhaften Phenylalaninhydroxylase. Bei BH4-Mangel ersetzt Sapropterin den fehlenden Co-Faktor BH4. Bei beiden Erkrankungen wird der Umbau von Phenylalanin zu Tyrosin normalisiert und erhöhte Phenylalaninspiegel im Blut sinken.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Sapropterin zählen Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sowie Beschwerden im Bereich der Nase (Nasenlaufen) und des Rachens. Auch Husten und Kopfschmerzen sind häufige Nebenwirkungen von Sapropterin.

In Medikamenten ist der Wirkstoff als Sapropterin-Dihydrochloridsalz enthalten.

Anwendungshinweise

Nutzenbewertungen

Sapropterin ist nach wie vor der einzige Wirkstoff, der zur Therapie der Phenylketonurie zugelassen ist. Mit der Zulassung als Oprhan Drug gilt die Wirksamkeit als belegt. Allerdings sprechen nur zwischen 30 und 50 Prozent der Patienten mit Hyperphenylalaninämie (HPA) durch Phenylketonurie (PKU) oder BH4-Mangel auf die Therapie an.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
241.25 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 3.7 H
Autor:
Stand:
22.12.2016
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