Solriamfetol
Der Wirkstoff Solriamfetol gehört zur Gruppe der selektiven Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahmehemmer und wird angewendet zur Behandlung der Narkolepsie sowie der obstruktiven Schlafapnoe. Das Arzneimittel ist unter dem Namen Sunosi zugelassen.
Solriamfetol : Übersicht

Anwendung
Solriamfetol ist ein dualer Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (DNRI) und wird angewendet zur Verbesserung der Wachheit und zur Reduktion übermäßiger Schläfrigkeit während des Tages bei erwachsenen Patienten mit: Solriamfetol ist ein dualer Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (DNRI) und wird angewendet zur Verbesserung der Wachheit und zur Reduktion übermäßiger Schläfrigkeit während des Tages bei erwachsenen Patienten mit:
- Narkolepsie (mit oder ohne Kataplexie)
- obstruktiver Schlafapnoe (OSA), deren übermäßige Tagesschläfrigkeit durch eine primäre OSA-Therapie, wie z. B. eine CPAP-Beatmung (CPAP, continuous positive airway pressure), nicht zufriedenstellend behandelt werden konnte.
Anwendungsart
Solriamfetol ist in Form von Filmtabletten zur oralen Anwendung zugelassen. Vor Einleitung der Behandlung mit Solriamfetol sind Blutdruck und Herzfrequenz zu messen und während der Behandlung regelmäßig zu kontrollieren, insbesondere nach einer Dosiserhöhung. Eine vorbestehende Hypertonie sollte vor Behandlungsbeginn gut eingestellt werden.
Der Wirkstoff kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Wirkmechanismus
Die Mechanismen von Solriamfetol zur Verbesserung der Wachheit sind noch nicht vollständig geklärt. Solriamfetol ist ein zentral wirkendes Sympathomimetikum. Man geht davon aus, dass die Wirksamkeit durch die Aktivität als Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer vermittelt wird.
Pharmakokinetik
Resorption
Solriamfetol weist eine orale Bioverfügbarkeit von etwa 95% auf. Die Spitzenkonzentrationen im Plasma werden im nüchternen Zustand nach einer medianen Tmax von 2 Stunden (Bereich 1,25 bis 3 Stunden) erreicht. Die Einnahme zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Cmax oder AUC, jedoch war beim Erreichen der Tmax eine Verzögerung von etwa 1 Stunde zu beobachten. Der Wirkstoff kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Verteilung
Solriamfetol wird umfangreich ins Gewebe verteilt und hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von etwa 198,7 l. Die Gewebeverteilung geht also über das vaskuläre Kompartiment hinaus. Im Solriamfetol-Konzentrationsbereich von 0,059 bis 10,1 μg/ml lag die Plasmaproteinbindung im menschlichen Plasma bei 13,3% bis 19,4%. Das mittlere Blut-Plasma-Konzentrationsverhältnis lag bei 1,16 bis 1,29, was darauf hindeutet, dass Solriamfetol nur in geringem Umfang an Blutzellen bindet.
Biotransformation
Solriamfetol unterliegt beim Menschen nur einer minimalen Metabolisierung. Abgesehen von einer schwachen CYP2D6-Hemmung (IC50 von 360 μM) ist Solriamfetol kein Substrat oder Inhibitor eines der wichtigen CYP-Enzyme.
Elimination
Die scheinbare mittlere Eliminationshalbwertszeit von Solriamfetol beträgt 7,1 Stunden und die scheinbare Gesamtclearance liegt bei etwa 19,5 l/h. Die renale Clearance von Solriamfetol beträgt ungefähr 18,2 l/h.
Linearität/Nicht-Linearität
Über den klinischen Dosisbereich zeigt Solriamfetol eine lineare Pharmakokinetik. Der Steady State wird in 3 Tagen erreicht. Die einmal tägliche Anwendung von 150 mg wird wahrscheinlich zu einer minimalen Akkumulation von Solriamfetol führen (das 1,06-Fache der Exposition nach einer Einzeldosis).
Dosierung
Narkolepsie
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 75 mg einmal täglich morgens nach dem Aufwachen. Bei stärker ausgeprägter Schläfrigkeit kann eine Anfangsdosis von 150 mg in Betracht gezogen werden.
Je nach klinischem Ansprechen kann die Dosis durch Verdoppelung im Abstand von mindestens 3 Tagen auf eine höhere Dosisstärke titriert werden.
Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 150 mg einmal täglich.
Obstruktive Schlafapnoe
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 37,5 mg einmal täglich morgens nach dem Aufwachen. Je nach klinischem Ansprechen kann die Dosis durch Verdoppelung im Abstand von mindestens 3 Tagen auf eine höhere Dosisstärke titriert werden.
Die empfohlene Tageshöchstdosis beträgt 150 mg einmal täglich.
Nebenwirkungen
Die am häufigsten in klinischen Studien berichteten Nebenwirkungen waren:
- Kopfschmerz (11,1%)
- Übelkeit (6,6%)
- verminderter Appetit (6,8%)
Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt, doch sind folgende Interaktionen zu beachten:Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt, doch sind folgende Interaktionen zu beachten:
- Solriamfetol darf nicht gleichzeitig mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Behandlung mit MAO-Hemmern angewendet werden, da das Risiko für eine hypertensive Reaktion erhöht werden kann
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöhen ist Vorsicht geboten.
- Arzneimittel, die zu einem Anstieg des Dopaminspiegels führen oder direkt an Dopaminrezeptoren binden, können zu pharmakodynamischen Interaktionen mit Solriamfetol führen. Die gleichzeitige Anwendung solcher Arzneimittel muss mit Vorsicht erfolgen.
Kontraindikation
Solriamfetol darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- Myokardinfarkt innerhalb des vergangenen Jahres,
- instabile Angina pectoris
- unkontrollierte Hypertonie
- schwerwiegende Arrhythmien oder andere schwerwiegende Herzprobleme
- Gleichzeitige Anwendung mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) oder Anwendung innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer MAO-Hemmer-Behandlung
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Solriamfetol bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Die Anwendung von Sunosi während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Solriamfetol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Solriamfetol in die Muttermilch ausgeschieden wird. Ein Risiko für das Neugeborene / Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Es muss deshalb eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll bzw. die Behandlung mit Solriamfetol zu unterbrechen ist. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.
Verkehrstüchtigkeit
Bei Patienten, die mit Solriamfetol in stabiler Dosierung behandelt werden, ist nur ein geringer Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit zu erwarten. Die Anwendung von Solriamfetol kann zu Schwindelgefühl und Aufmerksamkeitsstörungen führen. Patienten mit ungewöhnlich starker Schläfrigkeit sollten darauf hingewiesen werden, dass Ihre Wachheit möglicherweise nicht mehr auf das normale Niveau zurückkehrt. Patienten mit übermäßiger Tagesschläfrigkeit, einschließlich der mit Solriamfetol behandelten, sind in Bezug auf den Grad ihrer Schläfrigkeit häufig zu untersuchen und gegebenenfalls darauf hinzuweisen, dass sie das Führen eines Fahrzeugs oder andere Aktivitäten mit möglichem Gefahrenpotenzial meiden sollen, insbesondere zu Beginn der Behandlung oder nach einer Dosisänderung.
Alternativen
Bei Narkolepsie werden unter anderem Modafinil, Methylphenidat oder Natriumoxybat angewendet.
- EMA: Sunosi
- Sunosi Fachinformation
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Sunosi 75 mg Abacus Filmtabletten
Abacus Medicine A/S
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Sunosi 75 mg axicorp Filmtabletten
axicorp Pharma B.V.
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Sunosi 75 mg CC Pharma Filmtabletten
CC Pharma GmbH
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Sunosi 75 mg Filmtabletten
Atnahs Pharma Denmark Aps
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Sunosi 75 mg Orifarm Filmtabletten
Orifarm GmbH
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Sunosi 75 mg Paranova Filmtabletten
Paranova Pack A/S
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Sunosi 150 mg Abacus Filmtabletten
Abacus Medicine A/S
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Sunosi 150 mg axicorp Filmtabletten
axicorp Pharma B.V.
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Sunosi 150 mg Filmtabletten
Atnahs Pharma Denmark Aps
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Sunosi 150 mg kohlpharma Filmtabletten
kohlpharma GmbH
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Sunosi 150 mg Orifarm Filmtabletten
Orifarm GmbH
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Sunosi 150 mg Paranova Filmtabletten
Paranova Pack A/S