Teduglutid
Teduglutid ist ein Analogon des Glucagon-ähnlichen Peptids (Glucagon-like peptide-2, GLP-2) und wird zur Behandlung des Kurzdarmsyndroms, das eine Malabsorption bedingt, eingesetzt. Das Arzneimittel fördert die Wiederherstellung und das normale Darmwachstum.
Teduglutid: Übersicht
Anwendung
Anwendungsgebiete
- Teduglutid ist indiziert zur Behandlung des Kurzdarmsyndroms
Anwendungsform
Teduglutid ist als Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung unter dem Namen Revestive® auf dem deutschen Markt verfügbar.
Wirkmechanismus
Das GLP-2-Analogon Teduglutid erhöht den intestinalen und portalen Blutfluss, hemmt die Magensäure-Sekretion und senkt die Darmaktivität.
Teduglutid wird im Vergleich zu GLP-2 langsamer abgebaut, da in seiner Aminosäurekette Alanin durch Glycin ersetzt wurde.
Pharmakokinetik
- Teduglutid wird nach subkutaner Injektion rasch von der Injektionsstelle absorbiert.
- Maximale Plasma-Konzentrationen werden etwa 3 bis 5 Stunden nach der Injektion erreicht.
- Die absolute Bioverfügbarkeit des subkutan applizierten Teduglutids ist hoch (88 Prozent).
- Eine Kumulation wurde nicht beobachtet.
- Da es sich bei Teduglutid um ein Peptid handelt, unterliegt dieses vermutlich den elementaren Mechanismen des Peptid-Metabolismus.
- Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Absorption von Teduglutid sind proportional zur subkutanen Einzel- bzw. Mehrfachdosis von bis zu 20 mg.
Nebenwirkungen
Zu den sehr häufig auftretenden Nebenwirkungen (≥1/10) zählen:
- Infektionen der Atemwege
- Kopfschmerzen
- Abdominale Schmerzen und Blähungen
- Erbrechen, Übelkeit
- Gastrointestinale Stomakomplikationen
- Peripheres Ödem
- Reaktionen an der Injektionsstelle
Wechselwirkungen
Patienten, die eine orale Begleitmedikation mit Arzneimitteln erhalten, die eine Dosistitration erfordern oder einen engen therapeutischen Index haben, sollten aufgrund einer eventuell erhöhten Resorption sorgfältig überwacht werden
Kontraindikationen
Unter folgenden Bedingungen darf Teduglutid nicht angewendet werden:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- aktive oder vermutete Krebserkrankung
- Patienten mit einer anamnestisch bekannten malignen Erkrankung des Gastrointestinaltraktes, einschließlich des hepatobiliären Systems, in den vergangenen fünf Jahren.
Schwangerschaft/Stillzeit
Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Teduglutid bei Schwangeren vor. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung während der Schwangerschaft vermieden werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Teduglutid in die Muttermilch übergeht. Da ein Risiko für den Säugling nicht ausgeschlossen werden kann, soll eine Anwendung in der Stillzeit vermieden werden.
Anwendungshinweise
Risiko von Neoplasien
Basierend auf den Bedenken, welche sich aus den präklinischen Studien ergaben und dem angenommenen Wirkungsmechanismus mit trophischen Effekten auf die Darmschleimhaut scheint es ein Risiko für die Förderung von Neoplasien im Dünndarm und/oder Colon zu geben.
Erkrankungen des Pankreas
In klinischen Studien wurde über unerwünschte Ereignisse, die die Bauchspeicheldrüse betreffen, wie chronische und akute Pankreatitis, Pankreasgangstenose, Pankreasinfektionen oder erhöhte Amylase- und Lipasewerte im Blut berichtet. Beim Auftreten von unerwünschten Ereignissen, welche die Bauchspeicheldrüse betreffen, muss die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung erneut beurteilt werden.
Herz-Kreislauf-System
Aufgrund erhöhter Flüssigkeitsresorption sollten Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen insbesondere zu Beginn der Therapie hinsichtlich einer Flüssigkeitsretention überwacht werden.
Wirkstoff-Informationen
Fachinformation Revestive®