Ticlopidin

Ticlopidin zählt wie Clopidogrel und Prasugrel zu den Thienopyridin-Derivaten und gehört zur Wirkstoffgruppe der Thrombozytenaggregationshemmer. Der Wirkstoff bindet irreversibel an den P2Y12-Rezeptor der Thrombozyten und wird zur Gerinnungshemmung angewendet.

Ticlopidin

Anwendung

Ticlopidin ist indiziert zur Prophylaxe von:

  • thrombotischem Hirninfarkt bei Patienten nach transitorischen ischämischen Attacken (TIA)
  • reversiblem ischämischem neurologischem Defizit (RIND) bzw. zur Prophylaxe bei Patienten, die einen thrombotischen Hirninfarkt durchgemacht haben (Sekundärprophylaxe)

Diese Indikationen gelten nur für Patienten, bei denen eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure nicht möglich ist.

Darüber hinaus kann Ticlopidin zur Hemmung der Thrombozytenaggregation bei Hämodialysepatienten mit Shuntkomplikationen angewendet werden, wenn eine Unverträglichkeit gegenüber acetylsalicylsäurehaltigen Präparaten besteht.

Wirkmechanismus

Ticlopidin ist ein wirksamer Inhibitor der Thrombozytenaggregation und ein Prodrug, das zunächst in seine aktive Form umgewandelt wird, die schließlich den ADP-Rezeptor P2Y12 blockiert, der an der Aktivierung des GPIIb/IIIa-Rezeptors beteiligt ist.

TAH

Dosierung

Die empfohlene Dosierung liegt für Erwachsene bei 250 mg Ticlopidinhydrochlorid 2-mal täglich. Die Tagesdosis von 500 mg Ticlopidinhydrochlorid sollte nicht überschritten werden.

Nebenwirkungen

Häufig ( ≥ 1/100 bis < 1/10) kann es unter der Anwendung von Ticlopidin zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Blutbildveränderungen wie Neutropenie, Agranulozytose
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • gastrointestinale Störungen (z. B. Diarrhö, Nausea, Erbrechen etc.)
  • Anstieg der Leberenzyme, der alkalischen Phosphatasen und Transaminasen
  • Hautausschläge, insbesondere makulopapulöse oder urtikarielle, oft von Pruritus begleitet.
  • erhöhte Serumwerte von HDL, LDL, VLDL, Cholesterin und Triglyzeriden

Kontraindikationen

Ticlopidin darf nicht angewendet werden bei:

  • hämorrhagischen Diathesen
  • Erkrankungen mit Verlängerung der Blutungszeit sowie Organläsionen mit Blutungsneigung, wie z. B. akuten Magen-Darm-Geschwüren oder hämorrhagischem apoplektischem Insult.
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • bestehenden oder aus der Anamnese hervorgehenden Blutbildveränderungen, wie z. B. Leukopenie, Thrombozytopenie oder Agranulozytose

Alternativen

Weitere P2Y12-Rezeptorantagonisten sind neben Ticlopidin:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
263.79 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 100.0 H
Q0-Wert:
1.0
Kindstoff(e):
Quelle:

Fachinformation Tiklyd

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